Schaag: Wilde Frisuren, freche Texte

Zur zweiten Auflage des Festivals kamen viele Jugendliche zum Bolzplatz Speck.

Schaag. Der Bolzplatz Speck war für viele Jugendliche das Ziel ihres samstäglichen Ausflugs, denn dort fand das zweite Jugendkulturfestival statt.

Die Oase Breyell, das Bürgerbüro Breyell, die Streetworker der katholischen Pfarrgemeinde St. Sebastian Lobberich und viele andere taten sich zusammen und organisierten die zweite Auflage des Festivals, das sich um Sport, Kunst und vor allem um Musik drehte.

Sechs Bands standen auf der eigens für diesen Tag aufgebauten Bühne, hunderte junger Menschen versammelten sich davor. "Einfach drauflos, nach Gefühl" waren die Texte von Diggen (19) und seiner Crew von "St. Ar and friends", einer Hip Hop-Gruppe von St.Sebastian.

Sein Bruder nennt sich Rze, mag ebenfalls Hip Hop und ist zudem Sprayer. "Nix Illegales, nur so zum Spaß", sagt er und zeigt die vier großflächigen Motive, die er und Jan gesprayt hatten. Eigentlich sollte die Kunst aus der Dose auch andere begeistern, ein Workshop war geplant, aber es mangelte an Interesse. Dafür lebten sich Rze und Jan nach Kräften und Farben selber aus - den anderen gefiel’s.

Auf Hip Hop folgte Punk. "Public Resistance" kam laut daher und mit gesunder Punk-Attitüde. Soll heißen: enge Hosen, wilde Frisuren, freche Texte.

Die Tanzgruppe "New Basic Moves" zeigte Trick Breakdance, bei der Deutschen Meisterschaft holten sie schon einmal den Titel. Nicht weniger gut waren die "Street Diamonds", die mit Showtanz auftrumpften.

"An erster Stelle ist das Engagement der Jugendlichen zu loben", sagt Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps. Seit 7 Uhr morgens waren 30 Helfer unermüdlich im Einsatz und bauten alles auf. Einen noch engeren Zeitplan hatte nur Markus Gisberts, zuständig für die Musik: Er heiratete am Samstag kirchlich, baute deshalb von 6.45 Uhr bis 11.15 Uhr alles auf.

Der Witz: Im vergangenen Jahr heiratete er am Tag des ersten Festivals standesamtlich. "Das nenne ich Einsatz", sagt Hellkamps anerkennend. Bis 21 Uhr ging die Sause, von der alle angenehm überrascht waren: "Ist cool hier", meinte nicht nur der 15-jährige Tim.