Schul-Tüv: „Wir haben einen guten Ruf“
WZ-Interview: Manfred Schreinemacher, Leiter der Grefrather Hauptschule, nimmt Stellung zu den Ergebnissen des WZ-Schul-Tüvs.
Herr Schreinemacher, viele Schüler nervt es, dass sich ihre Kameraden auf dem Schulhof prügeln. Gibt es viele Schlägereien an der Hauptschule?
Manfred Schreinemacher: Nicht übermäßig viele. Wir haben das Anti-Bullying-Programm und den Täter-Opfer-Ausgleich. Dabei loten wir bei Gesprächen die Probleme aus und versuchen, die Konflikte ab- und aufzuarbeiten.
Eine knappe Mehrheit gibt es für einen guten Ruf der Schule . . .
Schreinemacher: Wir in Grefrath haben einen guten Ruf. Das merken wir auch daran, dass Eltern aus dem Umland ihre Kinder hier anmelden. Die Schulform Hauptschule ist jedoch in Misskredit geraten.
Es fällt wenig Unterricht aus. haben Sie genügend Lehrer?
Schreinemacher: Auf dem Papier sind wir vollbesetzt. Aber da werden auch Langzeitkranke mitgezählt. Durch Klein-, Differenzierungs- und Fördergruppen binden wir viele Lehrerstunden und haben deshalb keine Reserven für Vertretungen. Doch unsere Lehrer stellen großzügig ihre Freistunden zur Verfügung, so dass sich der Unterrichtsausfall in Grenzen hält.
Mehr und neuere Computer wünschen sich die Jugendlichen . . .
Schreinemacher: Das kann ich nicht nachvollziehen. Wir haben einen Raum mit 22 Computern, sechs stehen im Selbstlernzentrum und der Bibliothek. Alle haben Internetansschlüsse und die werden regelmäßig erneuert. Kürzere Abstände wären wünschenswert, doch leider fehlt meist das Geld. Für ernsthaftes Lernen im Medienzentrum reicht es aus. Die Bereitschaft dazu ist oft reduziert.
Gut schneidet der Zustand der Möbel ab.
Schreinemacher: Wir haben Null alte Stühle und Bänke. Jedes Jahr werden neue Möbel angeschafft - je nach Bedarf.
Auch das Gebäude ist gut in Schuss. Stimmt das?
Schreinemacher: Jedes Jahr haben wir zusammen mit der Gemeinde eine Schulbegehung, bei der wir eine Prioritätenliste aufstellen. Leider kann die nicht immer eingehalten werden, weil plötzlich andere Dinge dringend repariert werden müssen. Aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden.
Die Mehrheit der Schüler weiß nichts von Arbeitsgemeinschaften. Gibt es denn welche?
Schreinemacher: Wir haben Wahlpflichtstunden und Arbeitsgemeinschaften. Listen werden in den Klassenzimmern ausgehängt. Dazu gehört zum Beispiel die Modell-Bau-AG, die sogar noch Ehemalige besuchen. Und dann haben wir noch sportliche Angebote. Alle AG stehen und fallen natürlich mit den Interessen der Lehrer, die diese anbieten.
Teilnehmer 173 der 385 Hauptschüler im Alter von zehn bis 17 Jahren haben an der WZ-Fragebogen-Aktion teilgenommen.
Themen Zu Gebäude, Schulhof und Unterrichtsausfall wurden Fragen gestellt, sowie zum Lehrer mit dem besten Unterricht, Computer-Ausstattung, Mobiliar, Arbeitsgemeinschaften, Ruf der Schule sowie was nervt und gut ist.
Ergebnisse Die Auswertung der Befragung war gestern auf der WZ-Schulzeit mit Stellungnahme des Schulsprechers Marcel Imdahl zu lesen.