Doping: Kein Radrennen
Rund um die Burg: Der Klassiker ist für 2007 gestrichen, Club und de Beukelaer wollen ein Zeichen setzen.
<strong>Kempen. Das Radrennen "Rund um die Burg" fällt in diesem Jahr aus. Das gaben die Organisatoren um die Vorsitzende des Kempener Radsportclubs 1922, Inge Siegel, gestern bekannt. Ein Grund: Griesson-de Beukelaer ist als einer der Hauptsponsoren abgesprungen. "Radrennen ist nicht mehr das, was es mal war. In Kempen sind auch Profiteams am Start. Aufgrund der Dopingvorfälle der jüngsten Zeit können wir den Sport nicht mehr unterstützen", sagt Firmensprecher Peter Gries auf Anfrage der WZ. Zwar stehen den Organisatoren mit den Stadtwerken Kempen und der Stadtsparkasse Krefeld immer noch finanzstarke Partner zur Seite. Doch eine abgespeckte Veranstaltung am 7. Oktober kommt für Inge Siegel nicht in Frage. "Bevor ich ein Mini-Rennen organisiere, sage ich lieber ab." Ein Ersatz für Griesson-de Beukelaer sei zudem so kurzfristig nicht zu finden. "Wir brauchen Planungssicherheit. Im August hätten wir bereits mit der Ausschreibung beginnen müssen."
Ganz abgesehen davon betont auch Siegel vor dem Hintergrund der aktuellen Doping-Entwicklungen, ein Zeichen setzen zu wollen. "Die verantwortlichen Funktionäre vor allem beim Bund Deutscher Radfahrer sollen endlich Farbe bekennen und nicht so tun, als seien sie von der Entwicklung überrascht. Wer für einen dopingfreien Sport ist, muss die Messlatte für die Aktiven niedriger hängen."
Bürgermeister Karl Hensel bedauerte die Absage gestern gegenüber der WZ. "Aber ich respektiere die Entscheidung voll und ganz und kann sie nachvollziehen. Aber ich hoffe, dass ich das 50. Rennen noch in den nächsten zwei Jahren meiner Amtszeit erleben werde."
Ob es schon 2008 soweit sein wird, steht noch nicht fest. Ursprünglich hatten die beiden Chef-Organisatoren Heinz Claaßen und Inge Siegel angekündigt, dass es in diesem Jahr ihr letztes Rennen werden sollte. Nachfolger sind bislang nicht in Sicht.
"So will ich aber nicht aufhören", betont die 72-Jährige, die bis Februar 2009 als Vorsitzende des Radsportclubs gewählt ist. Es sei auch nicht das erste Mal, dass das Rennen ausfalle.
"Ich hoffe sehr, dass wir die nötigen Sponsoren zusammenbringen und 2008 das Rennen auf die Beine stellen." Eine junge Truppe aus Kempen hat laut Siegel bereits finanzielle und organisatorische Unterstützung zugesagt. Wer das ist, wollte sie aber noch nicht verraten.
Bei aller Hoffnung auf das nächste Jahr überwiegt bei Siegel momentan Enttäuschung. "Ich hatte mir alles so schön vorgestellt. Die Sponsoren sollten mit Mannschaften beim Einlagenrennen starten. Zudem stand ich mit Erik Zabel in Verhandlungen. Doch nach seiner Dopingbeichte hätte ich ihn auch nicht mehr genommen."