Grefrath: Bauerncafé darf bauen
Im Auffeld kann erweitert werden. Anlieger befürchten dadurch mehr Schleichverkehr durch die Nierderstraße.
Grefrath. Im SPD-Lager wurde Fraktionschef Werner Reckermann beim Planungs- und Umweltausschuss zum Einzelkämpfer gegen die Erweiterung des Bauerncafés, von ihm kam die einzige Nein-Stimme. Michael Schmitz enthielt sich, SPD-Parteichef Roland Angenvoort sagte Ja - wie alle anderen Fraktionen.
Reckermann spielte auf die schon lang vorgenommene nachträgliche Legalisierung der Erweiterung des Bauerncafés an. "Diejenigen, die sich an die vorgeschriebenen Wege halten, sind in unserer Gemeinde oft die Dummen." Und jetzt versuche das Café, da noch draufzusatteln.
Manfred Wolfers jun. (CDU) fand, viele positive Aspekte pro Erweiterung seien in Verwaltungsvorlagen nicht erwähnt worden. "Wir befürworten die Erweiterung eines Familienbetriebs." Der Standort sei unproblematischer als andere. Neu sei "eine deutliche Reduzierung der Sitzplätze zu verzeichnen" (bezweifelt von Reckermann).
Dirk Drießen (Grüne) forderte Poller an der Niederstraße in Höhe des Depots, um Schleichweg-Verkehr zum Café auszuschalten. Bauamtsleiter Michael Räppel verwies insbesondere auf Versorgungs-Lkw: "Wird nicht gehen". Der Ausschuss kam überein, die schrittweisen Erweiterungen des Cafés abzuwarten, um notfalls einzuschreiten.
Sitzungsleiter Gerald Raeth (CDU) räumte zu spät gekommenen Anliegern der Niederstraße Rederecht ein, nachdem alles gelaufen war. Die beiden Anwohner machten auf die ohnehin schon prekäre Lage dieser Straße aufmerksam, befürchteten durch die Expansion der Auffelder Gastronomie Schlimmeres. Dann könne man immer noch eingreifen, so der Tenor von Raeth. Wolfers bekundete später im Presse-Gespräch, die CDU könne sich vorstellen, die Straße ganz zur Anliegerstraße zu machen, damit das Parkdesaster aufhört.
Glatt abgeschmettert wurde von allen die geplante Biogas-Anlage von Transportunternehmer Gregor Optendrenk an der Hinsbecker Straße. Die FDP hatte sogar eine PC-Simulation im Gepäck, wie es da aussehen könnte - mit bis zu fünf 16 Meter hohen Bottichen ziemlich grausam. "Vom möglichen bestialischen Gestank ganz zu schweigen", befand FDP-Fraktionschef Horst Lübke im Presse-Gespräch. Reckermann und Wolfers bekundeten, man sei nicht gegen Biogas. Aber was an Dimension zu viel sei, ist eben zu viel.