Sehnsucht nach Bolzplatz
Fussball: Der kickende Nachwuchs des Bergdorfs kann es kaum erwarten, bis sein Plätzchen wieder freigegeben wird.
Tönisberg. Hocherfreut waren die "Wilden Kerle" und ihre Muttis und Vatis, als sie vom Vorhaben der Stadt erfuhren, den Bolzplatz an Pastoratsbenden wieder zu öffnen. Zweieinhalb Jahre suchten die kleinen Fußballer nach einem Ersatz für den Aschenplatz, der gemäß Gerichtsbeschluss geschlossen werden musste. Ein Anwohner hatte wegen Lärmbelästigung geklagt, die Stadt hatte den kürzeren gezogen (die WZ berichtete ausführlich).
Zuletzt wurde der Kirmesplatz vor der Feuerwehr an der Rheinstraße von den Kleinen mehr und mehr fürs Fußballspiel genutzt. "Viel zu gefährlich," meint dazu Sven Feiten (18), Co-Trainer der Bambini-Mannschaft des VfL, die in der abgelaufenen Saison Erster in ihrer Gruppe geworden ist.
Durch den Asphalt-Belag des Platzes seien Hautabschürfungen und Verletzungen der Knie und Ellenbogen absehbar. Auch von den nahen Glascontainern mit ihren Splittern gehe eine Verletzungsgefahr aus. Die am Kirmesplatz befindlichen Rasenstücke fallen zum Spielen ebenfalls aus - da sie als Hundetoilette benutzt werden.
Bianca Rychel (33), die Mutter des kleinen Leon, ist ebenso wie Angelika Esser (40) und Jürgen Theden (35) besorgt wegen der angrenzenden Rheinstraße. Wird ein Ball verschossen, landet er oft auf der vielbefahrenen Durchgangsstraße.
"Querelen mit den größeren Skatern sind ebenfalls an der Tagesordnung", beklagt sich eine andere Mutter. Ausweichmöglichkeiten gebe es insbesondere für die Kleineren unter den Nachwuchs-Kickern nicht. Der alte Sportplatz an der Vluyner Straße sei zu weit entfernt; und durch die neue Verkehrsführung ("Spange") werde der Weg zum Rasenplatz für die Jüngsten unmöglich.
Nun hoffen alle darauf, dass der Rückbau des beliebten Bolzplatzes - bei allem Verständnis für die klamme finanzielle Situation der Stadt - schnell vonstatten geht. Birgit Furth (38) sagt: "Wir Eltern würden gern mit anpacken und uns an der Arbeit beteiligen. Vielleicht können wir gemeinsam was erreichen!"
Der Vorschlag dürfte bei der Stadt auf offene Ohren stoßen . . .