Kendel-Geflüster St. Hubert: Die Umkleiden-Entscheidung naht
Im Kendel-Geflüster geht’s sportlich zu. Die Politik berät in Kürze die Baupläne für den Rasenplatz.
St. Hubert. Gute Nachrichten für die Fußballer von TuS und FC St. Hubert: Die Verwaltung will flott dafür sorgen, dass der Sportplatz an der Stendener Straße ein Umkleidegebäude bekommt. Im März hatte die Verwaltung in einer denkwürdigen Ratssitzung den Auftrag von der Politik dazu bekommen. Am Donnerstag, 6. September, will Sportdezernent Michael Klee das Projekt endgültig auf die Reise schicken. Dann gibt es eine zusätzlich einberufene Sitzung des Sportausschusses im Forum am Hohenzollernplatz. Beginn ist um 18 Uhr. Und in dieser Sitzung will die Verwaltung einen Beschluss von der Politik darüber, in welcher Art und Weise an der Stendener Straße investiert werden soll.
Zur Diskussion stehen zwei Ausbauvarianten. Der erste Vorschlag des Sportdezernates lautet, dass die Stadt ein Gebäudekomplex mit zwei mal zwei Umkleiden baut. Dann wäre Platz für zwei Männer- und zwei Frauenumkleiden Variante B ist der sparsamere Vorschlag. Dieser sieht nur jeweils eine Männer- und eine Frauenkabine vor.
Das dadurch ersparte Geld würde die Stadt allerdings im gleichen Zuge investieren. Und zwar in die dringend notwendige Sanierung des Parkplatzes an der Sportanlage. Laut Vorlage für den Ausschuss ist das Geld dafür aber nur da, wenn ein etwas abgespecktes Umkleidegebäude entsteht. Fehlen noch die entscheidenden Zahlen. Variante A (Gebäude mit vier Umkleiden) kostet geschätzt 880 600 Euro, Variante B (Zwei Umkleiden plus Parkplatz) kostet geschätzt 773 500 Euro. Jetzt haben die Politiker das Wort...
Dass es nun nach Jahrzehnten endlich dazu kommt, dass die Fußballer bald kein Umkleide-Provisorium mehr haben, ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass die Stadt Kempen beim Großprojekt Kunstrasen noch nicht weitergekommen ist. Bekanntlich liegt ein Beschluss vor, dass in St. Hubert eine neue Sportanlage mit Kunstrasen gebaut werden soll. Schließlich muss die Stadt den Aschenplatz, An Eulen, nach eigenen Angaben aufgeben. So weit, so gut. Nur das Grundstück für das Kunstrasen-Projekt fehlt weiterhin. Im Auge hat die Stadt das landwirtschaftliche Feld im Eck von Kempener Landstraße und Tönisberger Straße. Der potenzielle Verkäufer möchte aber im Gegenzug Grundstücke im neuen Baugebiet „Auf dem Zanger“ haben. Und dieses Tauschgeschäft zieht sich seit einigen Monaten. Immerhin steht die Stadt nun im Gebiet „Auf dem Zanger“ vor der Erschließung. Vielleicht nutzt Sportdezernent Michael Klee ja in der Sitzung den Punkt „Mitteilungen“, um über den aktuellen Stand zu informieren.
Und nun zu einem Sportler, der sich ebenfalls seit Jahrzehnten mit dem Thema Kunstrasen in St. Hubert beschäftigt: Karl-Heinz „Kalla“ Josten. Der Gründer und 2. Vorsitzender des FC St. Hubert ist jüngst 75 Jahre alt geworden. Das St. Huberter Urgestein engagiert sich inzwischen seit 55 Jahren ehrenamtlich im Fußball - vor allem im Jugendfußball. Zunächst tat er dies beim TuS. Nachdem es dort zum Streit kam, ist Josten seit Mitte der 80er Jahre so etwas wie der „Mister FC St. Hubert“. 1986 startete Josten mit den inzwischen bundesweit bekannten Jugendfußball-Aktionen „Young Masters“, „Bambini-Treff“ und Co.. Regelmäßig in die Medien schaffen es Josten und seine Unicef-Kicker durch Aktionen mit prominenten Vertretern aus der Fußball-Szene. Ein kleiner Auszug aus der Liste der Stars, die sich schon mit St. Huberter Kindern getroffen haben: Jürgen Klopp, Manuel Neuer, Toni Kroos, Oliver Bierhoff. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel empfing die Kendel-Kicker um Josten vor nicht allzu langer Zeit im Bundeskanzleramt. Was der Flüsterer auch nicht verschweigt: Zuletzt geriet Josten in die Kritik, weil er die Politik in Kempen in Sachen Kunstrasen-Planungen dann doch sehr harsch angegriffen hat. Nichtsdestotrotz zieht der Flüsterer seinen Hut vor der Lebensleistung des FC-Chefs: Alles Gute für die Zukunft!
In St. Hubert bleiben die Frauen im Gespräch. Genauer gesagt die des gleichnamigen Treffs der evangelischen Kirchengemeinde. Nächster Termin ist 5. September um 15 Uhr im Gemeindezentrum, Martin-Luther-Straße 12. Im Mittelpunkt steht der Bericht einer Projektreise nach Togo von Januar 2018.