St. Hubert: Kendel-Geflüster - Baggern für Häuslebauer

Die Erweiterung des Neubaugebietes VelbuschpfadII wird nun umgesetzt. Ferner: Wetter-Station an Apotheke, Service knapp bemessen, Bürgerpreis für Florianer.

Sankt Hubert. Um die Jahrtausendwende ist im Karree Königsstraße, Hahnendyk und Bellstraße das Neubaugebiet Velbuschpfad/Borgesweg entstanden.

Mit Spielplatz, Kendelhof, Schäfer-Skulptur und netten Ecken ist dieses "weiße Viertel", wie es wegen seiner hellen Fassaden im Volksmund heißt, bestens angenommen worden. Seit Montag wird die Erweiterung dieses Gebietes nach Süden hin in Angriff genommen. Entlang des Borgeswegs ist Platz für rund 65 Neu-Bürger.

Kürzlich haben Kindergartenkinder auf der Königsstraße Autofahrern, die zu feste aufs Gaspedal traten, die gelbe Karte gezeigt. "Warum so eine Aktion nicht mal mit Augenmerk auf Lkw-Fahrer wiederholen?", regt Werbering-Vorsitzender Michael Smeets mit Blick aufs Familienzentrum an, das die Arbeit aller vier hüpperschen Kindergärten bündelt.

Nach Meinung von Smeets müssten viele Brummifahrer gar nicht erst durch den Ort düsen, um ans Ziel zu gelangen. Interessante Beobachtung: Das Navi schickt Ortsunkundige, die von der Autobahn aus Richtung Tönisberg nach Kempen wollen, ab Kreisverkehr mitten durch den Ort- statt die kaum weiter entfernte Umgehung zu nutzen.

Wenn ein Feuerwehr-Chef Glücksfee spielt, freuen sich die Frauen. So geschehen beim Einweihungsfest des Erweiterungsbaus der Wache an der Bendenstraße 19. Thomas Hormanns fischte unter 48 Gewinnern der Kendelkaart-Verlosung (das ist der Einkaufs-Gutschein des Werberings) sage und schreibe 39 weibliche Namen heraus.

Auch die drei Hauptgewinnerinnen, die allein 875 der 2500 ausgeschütteten Euro bekamen, sind weiblich: Katrin und Vera Jenkes (500 Euro), Edelgard Quast (250) und Ursula Loschelders (125). Unter den 48 Adressen ist 40 Mal St.Hubert vertreten, nur einmal Kempen, sogar einmal Issum! "Wir sind halt eine Weltstadt", kann Werbering-Chef Michael Smeets sich da ein Lächeln nicht verkneifen.

Wenn es nach der SPD ginge, könnte der alte Voescher Bahnhof ("Bahnhof Broich") wieder in Betrieb genommen werden - so angedacht bei der Mitgliederversammlung in den Poststuben.

Der 1910 errichtete Bahnhof lag auf der Reisebahnstrecke Kleve-Köln und wurde bis 26. Mai 1979 genutzt. Damals löste Hans Dieker als stellvertretender Bürgermeister der Stadt Kempen die letzte Fahrkarte. Als Bürgermeister-Kandidat der Sozialdemokraten hat Andreas Gareißen durchaus nichts dagegen, bald schon wieder das erste Ticket zu ziehen:

"Dann könnten Pendler aus dem Kerkener Raum in Voesch ihr Auto abstellen und in den Zug nach Krefeld steigen. Das würde die Parkplatznot am Kempener Bahnhof mildern", sagt Gareißen. Wer allerdings den Ausbau der Gleis-Station Voesch bezahlen soll, das verrät uns der Kandidat nicht.

Das Schadbruch, Kempens einziges Naturschutzgebiet, trocknet aus. Darauf verweist jetzt Ulrich Abts, Sprecher der Biologischen Station Krefeld. Die Absenkung des Grundwassers habe dazu geführt, dass die Tote Rahm in den rund 10 000 Jahren seit der Eiszeit noch nie so trocken war.

Statt feuchtem Niedermoor würden sich heute Brombeerbüsche und Brennnesseln breit machen, der Rahmgraben sei bereits jetzt ohne Wasser.

Abts schlägt vor, das Schadbruch nach dem Krefelder Vorbild Hülser und Latumer Bruch wieder nass zu machen. "Und zwar durch den Einbau von Sohlschwellen in den Gräben." Hierfür hat Abts an die Tür des Kreises Viersen angeklopft, wo sich die Untere Landschaftsbehörde befindet.

Josef Greven treibt es jetzt noch die Zornesröte ins Gesicht, wenn er sich an seine seltsame Begegnung mit einem Polizisten vorigen Donnerstag erinnert. Der 81-Jährige kam vom Arzt und parkte sein Auto auf dem Seitenstreifen der Breite Straße vor Textil Bucksteeg.

"Allerdings 50 Zentimeter vom Bordstein entfernt", gibt der frühere Einzelhändler sein "Vergehen" zu. "Aber ich habe niemanden behindert." Der Ordnungshüter machte sich stramm, kritzelte ein Protokoll, das Greven nun ins Haus an der Breite Straße 2 schräg gegenüber geflattert ist. Der Vorwurf: Er habe nicht platzsparend geparkt.

An der Breite Straße 2 hat der Hüppersche von 1956 bis 1995 mit seiner Frau Ursula eine Foto-Drogerie geführt. "Kann man in solch einem Fall nicht Gnade vor Recht ergehen lassen", schüttelt der Senior den Kopf. Insbesondere mit Blick auf die Geschäftswelt, die heutzutage um jeden Kunden kämpfen müsse, sei ein solch akribisches Vorgehen doch kontraproduktiv.

Edward Stachnik ist die Edel-Violine im Philharmonischen Orchester Hagen. In der Gruppe Esta trägt der Musiker Salonmusik vor, die Genuss bis hin zum Tanzmanöver garantiert. Am Sonntag, 12. Juli, zeigt Edward im Kunst-Café Sabo sein Können. Ab 15 Uhr streicht Stachnik AnEulen 7 die Saiten. Wer’s erleben will, zahlt zehn Euro und meldet sich an.

Ein paar kleinere Baustellen behindern zwar hier und dort, sind aber kein Vergleich zu der Buddelei am Kendel in den Vorjahren. Wegen der Sanierung von Versorgungsleitungen ist das Pflaster momentan aufgerissen an der Ecke Haupt-/Drabbenstraße, am Hubertusbrunnen sowie an der Aldekerker Straße vor der Praxis Willmen.

Weitgehend beseitigt ist der Engpass an der Martin-Luther-Straße, lediglich im Abschnitt Hubertus- bis Bendenstraße ist die oberste Asphaltdecke noch nicht gezogen.

Stichwort Feuerwehr: Erwartungsgemäß hoben alle Volksvertreter gestern Abend im Stadtrat die Hand, als es hieß, dass die Florianer vom Kendel für ihr Engagement mit dem Bürgerpreis der Stadt Kempen ausgezeichnet werden.

"Diese hohe Auszeichnung ist erst drei Mal verliehen worden, zuletzt im Jahre 2004 an den Heimatverein St.Hubert", sagte Bürgermeister Karl Hensel. Überreicht wird der Preis in der letzten Ratssitzung 2009 am 29. September.

244 Freiwillige ließen sich bei der letzten Blutspende des DRK in der Hubertusschule anzapfen- darunter sechs Neuspender. "Ein gutes bis sehr gutes Ergebnis", frohlockt Gemeinschaftsleiter Gregor Braun, der sich auch bei Bauer Fonken für die kalorienreiche Stärkung der Spender bedankt. Und verweist gleich auf den nächsten Termin nach der Sommerpause: 18. September.

Wer hat Notdienst? Wie wird das St.Huberter Wetter? Diese beiden elementaren Fragen werden jetzt auf einen Blick an der Hubertus-Apotheke an der Königsstraße 10 beantwortet.

Dort hat die Thomaeum-Schülerfirma Dasys mit dem St. Huberter Abiturienten Paul Wiedeking (19) computergesteuerte Monitore angebracht, die diesen Service leisten. Apotheker Michael Gehlen ist begeistert, ebenso wie der begleitende Lehrer Jürgen Käberich.

Einen Vorstoß, die Servicestelle der Stadt an der Königsstraße13 wieder auszuweiten, unternimmt jetzt die FDP in Person von Christel Scommoda (73). Die Ratsfrau stellt donnerstags dort Warteschlangen fest mit mürrischen Menschen, die aufs Amt schimpfen.

Zur Erinnerung: Unter dem Sparzwang leerer Haushaltskassen ist die Anlaufstelle im ehemaligen Bürgermeisteramt nur noch donnerstags von 8-13 und 14-17 Uhr geöffnet.

Zum Vergleich: Die Servicestelle im Kempener Rathaus am Buttermarkt hat 42 Stunden in der Woche geöffnet- also mehr als fünf Mal so lange. Doch auch dort hat Christel Scommoda samstags Warteschlangen entdeckt. Daher zwei Anträge: Samstags mehr Personal am Buttermarkt; und die Woche über soll die Stadt sich vor Ort mehr Zeit für die St. Huberter nehmen.