St. Hubert: Neues vom Kendel-Flüsterer „Alles ist auf Sparflamme“

St. Hubert · Kendel-Geflüster Verhalten optimistisch zeigen sich Werbe- und Bürgerring sowie Heimatverein.

Neue Ideen und Durchhalten ist bei den St. Huberter Einzelhändlern gefragt.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

„Die Stimmung im Dorf ist soweit ganz gut“, sagt Wolfgang Büscher. Der Chef des örtlichen Werbe- und Bürgerringes befindet sich im regelmäßigem Austausch mit seinen Kollegen, die „sehr stark an den Folgen der Corona-Krise zu knabbern haben“. Ausgenommen sei das Handwerk, da Menschen nach wie vor Strom, Wasser oder ähnliches brauchten. Die anderen Dienstleister müssten versuchen, die Verluste auszugleichen. Von weiteren Schließungen nach der Apotheke am Markt, die aber nicht Corona bedingt erfolgt sei (die WZ berichtete), und der LVM Versicherung Strucken an der Breite Straße habe er nichts gehört. Das ehemalige LVM-Ladenlokal sei wieder vermietet, habe er gehört, so Büscher. Der Einzelhandel versuche, durch neue Ideen wie Onlineverkauf, weiter im Geschäft zu bleiben. Aber: „Einen zweiten Lockdown werden viele nicht mehr überleben“, so seine Prognose. Doch jammern würde nichts nutzen und Strucken blickt zuversichtlich auf das letzte Viertel des Jahres. Denn eine kleine Kendelkaart-Verlosung soll es in diesem Jahr noch geben. „Eventuell mit reduzierten Gewinnen, da wir den Mitgliedern in diesem Jahr noch keine Rechnung geschickt haben, um sie sie zu schonen“, so Büscher. Auch das wäre ein Thema, über das der Werbering noch reden müsste. Auch eine Jahreshauptversammlung stünde noch aus. Doch zunächst sei der Händlerzusammenschluss mit der Vorbereitung einer Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten im St. Huberter Forum am 20. August beschäftigt (ausführliche Ankündigung folgt noch).

Heimatverein hofft
auf das Jahresende

Bei den Planung dieser Podiumsdiskussion ist auch der Heimatverein St. Hubert dabei. Ansonsten, so Vorsitzender Hans-Josef Güldenbog, sei „alles auf Sparflamme“. Kein Tag der Offenen Tür, kein Mundartabend. Zumindest vorläufig. Dafür wäre jetzt zum Abstauben im Weberhaus am Hohenzollernplatz 19 genügend Zeit, meint er scherzhaft. Für Ende des Jahres seien zwei Hochzeiten im denkmalgeschützten Haus avisiert. Besuchergruppen könnten sich anmelden. „Wir haben alles nach den Vorgaben des Ordnungsamtes und den Corona-Bestimmungen umgebaut“, sagt Güldenbog. Ansonsten seien nach wie vor die Leute aktiv, die mit Einzelaufgaben betraut seien, wie die Pflege des Archivs und der Homepage.

Unter Vorbehalt: Vier
Mal Schmickler im Forum

Mit Spannung auf das letzte Viertel des Jahres schauen auch die Freunde der Veranstaltungsreihe Comedy & Kabarett der Stadt Kempen. „Unter Vorbehalt“ wird Kabarettist Wilfried Schmickler für den 7. und 8. September fürs St. Huberter Forum am Hohenzollernplatz angekündigt. Da die Besucherzahl wegen Corona verringert werden muss, gibt es pro Abend zwei Vorstellungen, jeweils um 18.30 und 20.30 Uhr. Das Programm heißt „Kein zurück!“ Schmickler, bekannt für seine Empörungen, beschreibt die Kämpfe, die unsere Gesellschaft beherrschen: Reich gegen Arm, Alt gegen Jung, Stadt gegen Land. Und er beschreibt einen Ausweg: Die Solidarität aller Menschen mit allen Menschen. Zuletzt im Forum St. Hubert war der Künstler im September 2003.

Großbaustelle räumt
am Freitag das Feld

Endspurt bei der Baustelle im Herzen von St. Hubert. Seit dem 13. Juli werden im Bereich der Kreuzung Bahn-/Königs- und Breite Straße die Versorgungsleitungen erneuert, wie auch im Anschluss die Fahrbahndecke. Am Freitag ist der Spuck dann vorüber und die Großbaustelle Bahnstraße, die im vergangenen Jahr die St. Huberter beschäftigt hatte, abgeschlossen, so die Stadt Kempen. Wegweiser und Parkverbotsschilder sollen am Montag durch eine beauftragte Firma abgeholt werden. Die Baustelle hatte für Unmut gesorgt, vor allem bei Menschen, die auf den Bus angewiesen sind. Denn Stadt Kempen und Stadtwerke Krefeld (SWK) hatten sich dazu entschlossen, die Ersatzhaltestellen für die Linien 065 und 069 quasi vor den Toren des Dorfes einzurichten. Das, wie an dieser Stelle schon berichtet, stieß auf einigen Unmut. Aber wie heißt es so schön: Ende gut, alles gut.