(biro) Nachdem im Dezember neun Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr offiziell eingeweiht worden sind, sollen in diesem Jahr fünf weitere Fahrzeuge hinzukommen. Insgesamt investiert die Stadt in diesem Jahr vier Millionen Euro in ihre Freiwillige Feuerwehr – in neue Fahrzeuge, aber auch in die Gerätehäuser, wie Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) den Wehrleuten bei ihrer Hauptversammlung im Forum St. Hubert am Freitagabend ankündigte. Für die Gerätehäuser in Unterweiden und Tönisberg solle noch in diesem Jahr der Spatenstich erfolgen.

Der ehrenamtliche Einsatz der Wehrleute verdiene „absoluten Respekt und Wertschätzung“, betonte Dellmans, „wer das nicht versteht, hat den Schuss nicht gehört und verdient es nicht, dass ihr Tag für Tag für ihn euer Leben riskiert.“ Mit Blick auf Diskussionen um den Bau von Gerätehäusern und die Lautstärke von Sirenen äußerte sich der Bürgermeister klar: „Verdammt noch mal, das ist kein Stören, das ist für eure Sicherheit! Da kann ich keinen Spaß mehr verstehen und lasse auch nicht mit mir reden.“

Insgesamt 458 Brand- und Hilfeleistungseinsätze zählte die Freiwillige Feuerwehr im vergangenen Jahr, darunter 94 Brandeinsätze. In 222 Fällen wurde die Wehr zur Hilfeleistung gerufen, immer häufiger muss sie ausrücken, weil sich hilflose Personen hinter verschlossenen Türen befinden. Die Zahl dieser Einsätze steigt seit Jahren. In 78 Fällen gab es 2023 Fehlalarme, 64 Mal wurde die Wehr zur Unterstützung herangezogen, beispielsweise im Dezember zur Sicherung des Ruhrdeichs in Oberhausen. Allen Wehrleuten in Erinnerung geblieben sind die Sprengungen von Geldautomaten wie auch der große Einsatz bei Byk Chemie im Industriegebiet, „vielen Dank, dass ihr in diese Hölle hineingegangen seid“, so Dellmans. Er dankte den Wehrleuten für ihren unermüdlichen Einsatz: „Ich bin mächtig stolz auf euch.“

Viele Beförderungen und Ehrungen machten am Freitagabend einen Großteil des Programms aus. Unter anderem wurde die neue Spitze des Löschzugs Kempen vorstellt mit Gisbert Hansen und seinen beiden Stellvertretern Alexander Jansen und Norbert Fleuth. Anhaltenden Applaus erhielten Richard Boschhys vom Löschzug St. Hubert, der seit 50 Jahren der Feuerwehr angehört, und Hans-Peter Ista aus der Löschgruppe Unterweiden, der gar seit 60 Jahren dabei ist.

Wehrführer Franz-Heiner Jansen dankte den Wehrleuten, aber auch ihren Familien, die ebenfalls nachts aus dem Schlaf gerissen werden, wenn der Piepser geht. Er kündigte an, nur noch ein Jahr als Wehrführer zur Verfügung zu stehen, und rief die Einheiten dazu auf, schon jetzt Gespräche zu führen, um einen Nachfolger präsentieren zu können.