Tourismus in Kempen Kempener Stadtmarketing braucht Verstärkung
Kempen · Bürgermeister Christoph Dellmans appelliert an die Politik, bei den Haushaltsberatungen für 2023 zu überlegen, ob die Referatsleitung für Stadtmarketing und Tourismus nicht wieder besetzt werden soll.
. (hgs) Die Entwicklung des Referats Stadtmarketing und Tourismus stand jetzt im Wirtschaftsausschuss des Stadtrates auf der Tagesordnung. Die SPD hatte den Antrag gestellt, dass die Verwaltung berichtet, wie künftig „die Aufgaben verteilt werden und welche Personaldecke hierzu erforderlich ist.“ Kirsten Pfennings leitet seit November 2020 das Referat kommissarisch, weil ihr Ex-Chef Christoph Dellmans jetzt Bürgermeister ist, und informierte die Ausschussmitglieder über die anfallenden Aufgaben und das vorhandene Personal: „Das Referat ist mit mir als Vollzeitstelle und Ariane Müller als 30-Stunden-Teilzeitstelle besetzt. Es fehlt die bisherige Leitungsposition, die ich zu meinen bisherigen Aufgaben übernommen habe.“ Der Rat hatte 2022 beschlossen, dass die Stelle für die Leitung nicht neu besetzt wird. Obwohl Kirsten Pfennings nur Teilbereiche erläuterte, weil ihr ausführlicher Bericht der Niederschrift beigefügt wird, staunten die Politiker, was mit so wenig Personal alles geleistet werden muss. Dazu kommt auch noch im Urlaubs- oder Krankheitsfall die Vertretung der Referentin für Kommunikation und Medien. Auf die Frage nach den anfallenden Überstunden sagte der Bürgermeister, das werde in der Niederschrift mitgeteilt.
Zu der Frage eines Konzepts sagte Dellmans: „Es gibt derzeit keins, weil wir nur reagieren und nicht agieren können. Wir arbeiten eng mit der Niederrhein Tourismus zusammen, die ein Konzept erarbeitet haben, an dem wir uns stark anlehnen.“ Er nannte eine Vielzahl von Strategie-Maßnahmen, für die derzeit keine Zeit sei: „Ich würde darum bitten, dass man in den Haushaltsplanberatungen für 2023 wirklich nochmal überlegt, die leitende Stelle wieder zu besetzen.“
„Der Bericht lässt uns ratlos zurück. Wer soll das alles leisten? Es wäre schön, wenn in der Niederschrift steht, wie groß der Zeitaufwand für die bestehenden Aufgaben ist. Wir können uns schwer vorstellen, dass es mit einer so schmalen Besetzung weitergehen kann“, sagte Finn Maaßen (SPD). Zum Hinweis der CDU, dass man die Stelle Kommunikation und Medien mit einbeziehen könnte, sagte Dellmans: „Diese Stelle war zu meiner Zeit an meine Aufgaben für das Stadtmarketing angehängt. Aber die Pressestelle ist professioneller und die Arbeit für die sozialen Medien größer geworden.“