Talentiade in Grefrath Einfach mal eine Sportart ausprobieren

Grefrath · Die Talentiade des Kreisportbundes Viersen kann mit strengen Auflagen in diesem Jahr stattfinden. Dritt- und Viertklässler werden im Grefrather Eisstadion und den naheliegenden Sporthallen in verschiedene Sportarten eingeführt.

Gleichgewicht halten, leicht in der Hocke: Geschickt wurde dieses Hindernis bei der Talentiade im Grefrather Eisstadion überwunden.

Foto: Norbert Prümen

Bei sonnigem Wetter und Corona zum Trotz fand am Wochenende die vom Kreissportbund Viersen (KSB Viersen) organisierte, „Talentiade 2022“ statt.

Unter dem Motto „DU bist das Talent, das ist DEIN Tag!“ hatten motorisch talentierte Dritt-, und Viertklässler aus dem Kreis Viersen die Chance, im Beisein von Trainern und über drei Sportstätten verteilt verschiedene neue Sportarten auszuprobieren.

Die Auswahl in diesem Jahr wurde online entschieden und beinhaltete Eisschnelllauf, Handball, Turnen, Judo, American Football, Hockey und Tennis. Die Talentiade wurde erst 2019 vom KSB Viersen zur Bewegungs-, Sport- und Talentförderung ins Leben gerufen, wurde dann aber 2020 schon von Corona ausgebremst.

Wegen Corona konnten die Kinder nur eine Sportart ausprobieren

Umso glücklicher waren Angelika Feller, Vorsitzende des KSB Viersen, und Marion Bauer, Referentin des KSB Viersen und Organisatorin, dass die Talentiade 2022 wieder stattfinden konnte, wenn auch nur unter strengen Auflagen. So waren beispielsweise statt der 130 bis 140 Kinder der Vorjahre nur etwa 70 Kinder am Event beteiligt, auch wegen vieler Absagen. Außerdem konnten die Kinder Corona-bedingt nur eine Sportart auswählen, die sie an dem Tag ausprobieren wollten.

Trotzdem sei dieses Event sehr wichtig für die Kinder, betonte Bauer. „Sport ist so wichtig für die Entwicklung von Kindern. Der Sinn dieser Veranstaltung ist, sportlich begabten Kindern die Möglichkeit zu geben, mit leistungsorientierten Trainern trainieren zu können und sie für neue Sportarten im Umkreis zu begeistern“, sagte sie überzeugt. „Gerade jetzt, da eh schon so wenig angeboten wird, ist jedes Event besonders wichtig.“ Bauer lobte zusätzlich die Mitwirkung der lokalen Sportvereine, die Angebote, Programme und Trainer für die Talentiade zur Verfügung stellen. „Wir vermitteln, aber ohne die Vereine wäre das hier nicht möglich.“ Und dieses eifrige Mitwirken war deutlich zu erkennen.

Im Eisstadion lernten die Kinder auch Rückwärtsfahren

Schon früh morgens wurde fleißig aufgebaut, damit pünktlich um 10.30 Uhr losgelegt werden konnte. So starteten der Handballkreis-Krefeld-Grenzland in der Sporthalle Bruckhauser Straße mit den Grundlagen des Handballs, in der Sporthalle Burgweg standen gleichzeitig Hockey und Tennis auf dem Programm, während im Grefrather Eisstadion der Eisschnelllauf-Club Grefrath den Kindern das Eislaufen durch Hütchen, Tore, und das Rückwärtsfahren näherbrachte. Auch der neunjährige Jakob war mit Feuereifer dabei. Er hatte sich im Voraus fürs Eislaufen entschieden. „Ich mag Eislaufen und habe es auch schon vor den Herbstferien mal gemacht“, berichtete er. Die Talentiade gefalle ihm sehr. „Am coolsten beim Eislaufen waren der Parkour und das Rückwärtsfahren. Das konnte ich vorher noch nicht.“

Nach einer kurzen Pause ging es um 12.30 Uhr weiter im Programm mit Flexibilitäts- und Körperspannungstraining beim Turnen mit dem TV Vorst 1878 und Fallschule, Würfen und Bodentechniken mit dem Judo-Club 1963 Kempen – beides in der Sporthalle Bruckhauser Straße. Parallel dazu leitete der SV Blau-Weiß Concordia Viersen das Kennenlern-Training des American Football, komplett mit Werfen, Fangen und echten Spielzügen. Der neunjährige Jonas war begeistert. Er mache gerne Sport in seiner Freizeit, besonders Handball. Auch er war sehr angetan von der Talentiade. Was gefiel ihm beim American Football am besten? „Das Tackeln“, also das Aufhalten und auch Umwerfen gegnerischer Spieler, lautete die klare Antwort.

Am Ende sah man vor allem eines an allen drei Sportstätten, bei allen Sportarten: Fröhliche Gesichter und Kinder, die sich offen an neuen sportlichen Aktivitäten ausprobierten. Bauer war zufrieden. „Trotz der ganzen Hindernisse konnten wir den Kindern doch ein schönes und vielfältiges Programm bieten“, freute sie sich. Man kann nur hoffen, dass die nächste Talentiade wieder unter besseren Bedingungen stattfinden kann.