Tierischer Wechsel zum Kreis

Für den Museumsverein ist die Pflege von Pferden, Eseln, Schwan und Enten zu teuer geworden. Deshalb gibt es einen Eigentümer-Wechsel.

Grefrath. „Wir sind auf einem guten Weg.“ Mit diesen Worten eröffnete Vorsitzender Hans-Josef Kampe die Jahreshauptversammlung des 1973 gegründeten Musuemsvereins Dorenburg. Das Niederrheinische Freilichtmuseum sei im Aufbruch, so Kampe mit Blick auf die neu sortierte Spielzeugsammlung und das geplante neue Eingangsgebäude.

Kreis-Kultur-Dezernent Andreas Coenen teilte mit, dass mit dem Bau des neuen Eingangsgebäudes nach den Sommerferien begonnen werden soll. Dann werden die vorgefertigte Teilen aufgestellt. Im März 2013 soll die Eröffnung stattfinden. Dann wird das Museum für eine Probezeit von zwei Jahren ganzjährig geöffnet sein. Coenen lobte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Grefrath und den Gemeindewerken, die „gute Vorarbeit“ für den Neubau geleistet hätten.

Damit auch Nutzer von Navigationsgeräten den neuen Eingang direkt neben dem Freibad besser finden, soll die Stichstraße zum Freibad den Namen Museumsstraße bekommen. Dies kündigte der Grefrather Bürgermeister Manfred Lommetz an.

Von einigen Mitgliedern kritisiert wurde die Aufwandsentschädigung für Geschäftsführerin und Schatzmeisterin. 50 Euro im Monat sollen Ursula Schürmanns und Birgit Jahrke jeweils bekommen, weil sie deutlich mehr Arbeit haben, als die anderen, ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder. Das hatte im vergangenen Jahr der damalige Museums-Leiter Heinz-Peter Mielke angeregt. Kampe hatte zu Beginn der Versammlung erläutert, dass eben nicht mehr alles „nur ehrenamtlich“ gemacht werden könne. Mit überwältigender Mehrheit wurde der Zahlung der Aufwandsentschädigung zugestimmt.

11 000 Euro pro Jahr bekommt der Museumsverein an Spenden für seine Tiere: zwei Kaltblut-Pferde, zwei Esel, einen Schwan und eine Reihe von Enten. Doch die Pflege der Tiere schlägt mit 14 000 Euro zu Buche. Kampe: „Das schafft der Verein auf Dauer nicht.“ Deshalb sollen die Tiere dem Kreis Viersen als Eigentümer des Freilichtmuseums übertragen werden. Weil Dorenburg-Leiterin Anke Wielebski den Bestand zudem um Schafe und Ziegen ausweiten will, hofft der Museumsverein auf Dauer auf die Einstellung eines hauptamtlichen Tierpflegers.