Kempen Umzüge beginnen nächste Woche

Das erste Haus am Schmeddersweg ist fertig. Ab Dienstag werden Flüchtlinge vom Hütterweg und von der Peter-Jakob-Busch-Straße dort einziehen.

Foto: Lübke

Kempen. Das erste Mehrfamilienhaus für Flüchtlinge am Schmeddersweg ist fertig. Betten und Schränke sind schon da, die Küchen werden eingerichtet. Gestern fand die Abnahme statt. In der nächsten Woche kann der Umzug beginnen. Einzelpersonen aus der Unterkunft an der Peter-Jakob-Busch—Straße sowie zwei Familien aus der Unterkunft am Hütterweg sollen in dem Neubau eine neue Heimat finden, erklärte Sozialdezernent Michael Klee auf WZ-Anfrage.

Man habe sich dafür entschieden, Menschen aus den nahen Kempener Unterkünften umziehen zu lassen, damit diese nicht aus ihren sozialen Gefügen herausgenommen werden. „Wir wollten verhindern, dass die Kinder zum Beispiel die Schule oder die Kindertagesstätte wechseln müssen“, erklärte Klee.

Insgesamt sollen in das erste der vier Häuser, die am Schmeddersweg zwischen Sporthotel und Reithalle gebaut werden, maximal 48 Menschen einziehen. Die ersten beiden Häuser mit je acht Wohnungen sind in Holzrahmenbauweise errichtet worden. Das sei aber kein Provisorium, sondern ein Standard wie bei einem Einfamilienhaus, wurde bei der Besichtigung der Häuser im Januar erläutert. Außerdem entstehen zwei weitere Häuser, die dann aber konventionell im Mauerwerks- und Stahlbetonbau umgesetzt werden.

Im zweiten Haus werden noch Arbeiten an den Sanitäreinrichtungen erledigt, dieses soll im Mai oder Juni bezugsfertig sein. Wer dort einzieht, wird noch beraten. Die Stadt steht zurzeit in Abstimmung mit der Bezirksregierung über neue Zuweisungen. Wie berichtet, erfüllt die Stadt Kempen die Quote für die Aufnahme von Flüchtlingen noch nicht. Das gilt sowohl für anerkannte Asylsuchende als auch für solche, deren Status noch nicht abschließend geklärt ist. Insgesamt rund 200 neue Zuweisungen erwartet die Stadt Kempen im Laufe des Jahres, davon etwa 110 Menschen, die anerkannte Flüchtlinge sind und aufgrund der Wohnsitzauflage in Kempen bleiben müssen. Bei diesen Personen soll das Thema Integration eine noch wichtigere Rolle spielen.

Die Neubauten sollen der Stadt möglichst auch Luft verschaffen, um ältere Unterbringungen leer zu räumen und diese teils in die Jahre gekommenen Gebäude sanieren zu können. „Dabei haben wir die Unterkunft in Escheln zuerst im Fokus“, so Klee. Die Planungen dazu laufen aber noch.

Kritik von Ehrenamtlern war der WZ an der Informationspolitik der Stadt mit Blick auf die Umzüge zugetragen worden. Dezernent Michael Klee gesteht zu, dass die zeitnahe Information der Ehrenamtler nicht immer einfach sei. Fast täglich würden sich Änderungen ergeben. „Wir werden noch einmal zu einer Informationsveranstaltung einladen“, so Klee. Zudem könne man sich bei Fragen an „Kempen hilft“ wenden.

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