„Ich freue mich an diesem Abend besonders, dass Franz-Heiner Jansen zu uns gekommen ist. Es ist sein letzter offizieller Termin, bevor er in den Ruhestand geht. Ob du den verdienst hast, frage ich mich aber.“ Mit diesen Begrüßungsworten sorgte Hans-Konrad Funken, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath, in der Gerätehalle des Löschzugs Grefrath für herzliches Gelächter. Und auch Jansen selbst lachte. Da die Albert-Mooren-Halle in Oedt saniert wird, fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Grefrath erstmalig im Grefrather Feuerwehrgerätehaus statt.
Unter der Federführung von Gerätewart Hartmut Lennackers hatte ein Team der Feuerwehr die Fahrzeughalle in einen schmucken Veranstaltungsraum mit langen Tischreihen samt Tischdecken und Blumen verwandelt, in dem alle Feuerwehrleute Platz fanden. Funken blickte nochmals auf das vergangene Jahr zurück, in dem die Mitglieder der Löschzüge Grefrath, Oedt und Vinkrath sowie der Löschgruppe Mülhausen 9500 ehrenamtliche Stunden leisteten, verteilt auf Einsätze, Übungen und Lehrgänge, als auch bei Proben und Auftritten des Trommlerkorps.
Insgesamt 249 Mitglieder zählte die Grefrather Feuerwehr im vergangenen Jahr. Dazu gehören 133 aktive Einsatzkräfte, 57 Mitglieder in der Ehrenabteilung, 32 Mitglieder im Trommlerkorps, vier Mitglieder in der Unterstützungsabteilung sowie 23 Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. Zudem gibt es 18 Minitrommler im Trommlerkorps.
Das Berichtsjahr 2024 wies insgesamt 169 Einsätze auf. Damit ist die Zahl im Vergleich zu 2023 um 20 Einsätze zurückgegangen. Ein Trend setzt sich dabei fort: Die klassischen Brände sind rückläufig. Sie schlugen mit 25 Einsätzen zu Buche. Dafür stiegen die technischen Hilfeleistungen an. 59 Einsätze wurden in diesem Bereich verzeichnet.
Zu den technischen Hilfeleistungen gehören auch die Fälle, in denen es heißt: „Person hinter Tür“. Grefraths Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU), gleichzeitig stellvertretender Leiter der Feuerwehr Grefrath, hob hervor, dass gerade diese Einsätze stark zugenommen hätten. „Unsere Wehrleute öffnen nicht nur Türen, sondern betreuen die sich dahinter befindlichen Personen, bis der Rettungsdienst eintrifft“, sagte er und machte damit deutlich, dass ein solcher Einsatz weit über das Türöffnen hinaus geht.
Die weiteren Einsätze verteilten sich auf Ölspuren, Tiereinsätze, Fehlalarme, Wassereinsätze und Brandsicherheitswachen. Funken betonte in diesem Zusammenhang, dass im Straßenverkehr getötete Tiere, zu denen vor allen Dingen die Wildunfälle gehören, kein Fall für die Feuerwehr seien. Hier sind Polizei und Revierbesitzer oder Jäger die Ansprechpersonen.
Investitionen gab es auch. So wurden für die Feuerwehr zwei Druckluftkompressoren für die Gerätehäuser Oedt und Mülhausen angeschafft. Hinzu kamen eine Nebelmaschine, Umkleidespinde und ein „Fire Trainer“. Zudem wurde in die persönliche Schutzausrüstung investiert, angefangen von Feuerwehrhelmen bis hin zur Schutzkleidung.
Beim Blick in die Zukunft hatte Funken ebenfalls Positives zu berichten: Das Fahrgestell für das neue Mehrzweckfahrzeug ist auf dem Weg vom Hersteller zum Ausbauer. Er rechnet mit einer Auslieferung im Sommer oder Frühherbst. Das neue Kleineinsatzfahrzeug der Löschgruppe Mülhausen hat der Kreis Viersen bestellt. Die Auslieferung soll ebenfalls im Laufe der Jahres erfolgen. Des Weiteren sind zwei neue Hilfeleistungslöschfahrzeuge für Grefrath und Oedt in Planung. Funken sprach davon, dass man ab Bestellung mit zwei Jahren Lieferzeit rechnen muss.
Funken dankte allen Feuerwehrleuten und den Unterstützern der Feuerwehr. Ein spezieller Dank ging an Dirk Sasserath für seine Arbeit als stellvertretender Löschzugführer Grefrath, der jetzt sein Amt an Andreas Wellen übergeben hatte. Michael Heyer wurde nach Anhörung des Löschzugs Oedt für weitere sechs Jahre zum stellvertretenden Löschzugführer Oedt ernannt.
Jansen dankte in seiner Rede ebenfalls für die geleistete Arbeit und erinnerte daran, dass dahinter Familien stünden, die im Einsatzfall auf ihre Familienmitglieder verzichten müssten. Zudem hob er die Wichtigkeit einer gutem Aus- und Fortbildung hervor.