Kempener Literaturwettbewerb „Schreiben mit der Hand regt im Gehirn etwas an“

Kempen · Der Buchverlag Kempen und die Stadt haben das Programm des siebten Literaturwettbewerbs vorgestellt. Eine neue Kategorie soll Schulklassen ansprechen.

 Janina Haselbach, Lea Rohe, Hans-Jürgen van der Gieth und Bürgermeister Volker Rübo (v.l.) werben für den Literaturwettbewerb.

Janina Haselbach, Lea Rohe, Hans-Jürgen van der Gieth und Bürgermeister Volker Rübo (v.l.) werben für den Literaturwettbewerb.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Es ist eine Schreibmaschine, die das Plakat für den siebten Kempener Literaturwettbewerb ziert. In der digitalen Welt anno 2019 ist das eine durchaus beabsichtige Botschaft des ausrichtenden Buchverlags Kempen (BVK). „Für uns steht weiterhin die Lese- und Schreibförderung von Kindern und Jugendlichen im Fokus“, sagt Verleger Hans-Jürgen van der Gieth. Das hat zwar nicht gleich etwas mit einer Schreibmaschine zu tun. Es zielt aber darauf ab, dass Schreiben ohne Tablet oder Smartphone eine andere Herausforderung ist. Dass die Lese- und Schreibförderung auf analogem Weg durchaus besser funktioniert als digital, davon ist van der Gieth überzeugt: „Das Schreiben mit der Hand, wie wir es alle mal gelernt haben, regt ja auch im Gehirn etwas an.“

Seit zwölf Jahren laufende Erfolgsgeschichte in Kempen

Nach diesem Exkurs im Rahmen einer Pressekonferenz kamen van der Gieth, seine Mitarbeiterinnen Lea Rohe und Janina Haselbach sowie Bürgermeister Volker Rübo aber schnell zum Kern des Termins: den Literaturwettbewerb, den BVK und Stadt seit inzwischen zwölf Jahren ausrichten. „Da kann man ohne Frage von einer Erfolgsgeschichte sprechen“, so Rübo. Das bestätigten steigende Teilnehmerzahlen und „eine immer wieder tolle Preisverleihung in unserem Kulturforum“.

Um wieder an eine Beitragszahl von rund 300 zu kommen, setzten die Organisatoren zum einen auf bewährte Kategorien. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind ab sofort dazu aufgerufen, ihre eigenen Werke in den Kategorien „Prosa“ oder „Songtexte/Lyrik“ einzureichen. Im Bereich Prosa gibt es drei Altersklassen: 11 bis 13 und 14 bis 17 Jahre sowie Erwachsene ab 18 Jahren. Bei der Lyrik können zum einen Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren sowie Erwachsene ab 18 Jahren teilnehmen.

Poetry Slam für Schulklassen soll neuen Schwung bringen

Neben diesen Kategorien erhoffen sich Buchverlag und Stadt aber von einer Idee neuen Schwung für den Wettbewerb. „Wir ergänzen den Wettbewerb um die Kategorie Poetry Slam – und zwar auf der Ebene der Schulklassen“, so Janina Haselbach. Auch diese Idee sei ein Beitrag zu schon erwähnten Schreib- und Leseförderung, die stets mit dem Wettbewerb verbunden sei. Im Klassenverband sollen sich Kinder und Jugendliche mit dieser modernen Form der Lyrik auseinandersetzen und einen gemeinsamen Beitrag einreichen. Zum einen als Text, zum anderen aber in Form eines Videos, falls dies möglich oder gewünscht sei. Poetry Slam lebt nun einmal auch von der Darstellung – oder zu Neu-Deutsch Performance.

Auch in diesem Bereich will der BVK die Beiträge in zwei Alterskategorien unterteilen: Bis zur vierten Klasse sollen sich Lehrer und Kinder dem sogenannten Oberthema „Pech“ widmen. Ab der fünften Klasse wurde das Motto „Wimpernschlag“ ausgewählt. Ein Thema vorzugeben, erschien den Machern aber nur beim Poetry Slam sinnvoll zu sein. In den übrigen Kategorien sollen die Autoren völlig frei denken.

Sie sollten sich aber unbedingt an die redaktionellen Vorgaben halten, die der BVK im Internet zusammengestellt hat. Dabei geht es unter anderem um die Länge der Texte sowie die Form und Anzahl der einzureichenden Beiträge.

Ausgezeichnet werden letztlich in jeder Kategorie die besten drei Werke. Dafür gibt es  Sachpreise sowie eine Veröffentlichung in der traditionellen Anthologie zum Wettbewerb. Um welche Sachpreise es sich handelt, sei noch offen. Insbesondere für den Schul-Wettbewerb befinde man sich noch in der Detailplanung. Einsendeschluss für die Beiträge ist der 30. Juni. Die Preisverleihung wird dann im Herbst im Kulturforum sein. Über die Sieger entscheidet eine etwa 20-köpfige Jury, die unter anderem aus Journalisten und Mitarbeitern des Verlags besteht.

Alle weiteren Informationen zu den Angeboten des Wettbewerbs sind im Internet nachzulesen: