Kreis Viersen „Medizinische Versorgung stabil“
Im Kreis ist die Ärztedichte in allen Fachrichtungen konstant bis steigend. 58 von 188 Hausärzten sind älter als 60 Jahre.
Kreis Viersen. Zu Risiken und Nebenwirkungen von Tabletten, Salben und Zäpfchen konnte man im Jahr 2015 im Kreis Viersen — statistisch betrachtet und auf 100 000 Einwohner bezogen — 62,2 niedergelassene Hausärzte befragen. Oder zehn Gynäkologen, sechs Augenärzte, 3,7 Haut- und 4,7 HNO-Ärzte. . . Multipliziert man diese Zahlen mit drei, ergibt sich in etwa die Gesamtzahl der Ärzte im Kreis (siehe Info-Kasten).
Diese Zahlen attestiert das aktuelle Kreis-Monitoring, die modernisierte Fortsetzung des statistischen Jahrbuches. Dieses Monitoring erfasst alle Lebensbereiche der Menschen im Kreis: Bevölkerungszahlen, Beschäftigung und Arbeitsmarkt, Kinder, Jugend und Bildung, Wirtschaft und Tourismus, Bauen und Wohnen. Die Datenmenge wird in den Vergleich zu Nachbarkreisen und -städten gesetzt, Zahlen in Zeiträumen von bis zu zehn Jahren, Prognosen inklusive.
Auf den Kreis Viersen bezogen diagnostiziert der Bericht „eine stabile ärztliche Versorgung in allen Fachrichtungen“. Die Ärztedichte sei konstant beziehungsweise ansteigend.
Beispiel: 2010 lag die Zahl der niedergelassenen Hausärzte im Kreis Viersen bei 60,4 je 100 000 Einwohner. Im Jahr 2016 waren es 64,8 Hausärzte. Damit setzt sich der Kreis Viersen deutlich von den Nachbarkreisen Kleve (57) und Wesel (55,1) ab, liegt aber hinter den Städten Mönchengladbach (66,9) und Krefeld (74,6).
Erfasst wurden in dieser Statistik nur die niedergelassenen Ärzte, nicht die Kollegen, die in Krankenhäusern Visite machen.
Der demographische Wandel macht auch vor Ärzten nicht Halt: Tendenziell stellt das Monitoring eine „Überalterung der Hausärzte“ fest. Von allen 188 Hausärzten im Kreis sind 58 älter als 60 Jahre.
Zur medizinischen Versorgung einer Region gehören aber nicht mehr nur die Arztpraxen. Das Angebot der vollstationären Pflege, der Kurzzeit- und Tagespflege wurde im Kreis Viersen kontinuierlich ausgebaut. Beispiel Kurzzeitpflege: Im Jahr 2008 gab es 94 Plätze in 16 Einrichtungen. 2016 waren es 167 Plätze in 22 Einrichtungen.
Ein ähnlicher Trend ist für das Angebot der Tagespflege festzustellen. Sie bietet „hilfs- und pflegebedürftigen Menschen eine tageszeitlich begrenzte Betreuung und Tagesstrukturierung an, um häusliche Pflege zu ergänzen und zu stärken“. 2008 gab es kreisweit 51 dieser Tagespflegeplätze (in vier Einrichtungen). Die Zahlen haben sich verdreifacht: 2016 waren es 162 Plätze in zwölf Einrichtungen.
Auch die Zahl der Ambulanten Pflegedienste hat sich leicht erhöht, von 38 im Jahr 2008 auf 41 im vorigen Jahr. Viel mehr gefragt und im Angebot sind haushaltsnahe Dienstleistungen. Es gibt deutlich mehr als noch vor knapp zehn Jahren. Zwischen 2008 und 2016 hat sich die Zahl von 26 auf 68 Anbieter erhöht. Das ist eine Zunahme um 262 Prozent. Die Ambulanten Dienste unterstützen dabei, die Versorgung in Privathaushalten sicherzustellen.
Zum Schluss noch ein Blick in die eigenen vier Wände: Innerhalb von fünf Jahren ist die Anzahl der Einrichtungen „Wohnen mit Service“ um 89 Prozent gestiegen — die der Wohneinheiten jedoch nur um die Hälfte. Die Zahlen: 2011 waren es 611 Wohneinheiten (WE) in 19 Einrichtungen, 2016 911 WE in 36 Einrichtungen.
Nachzulesen sind alle Zahlen und Grafiken wie auf einem Beipackzettel im Monitoring: Online rezeptfrei nachzublättern unter:
www.kreis-viersen.de