Altweiber-Donnerstag: Schon wieder Streit um den Rathaus-Sturm
Ab wann soll gefeiert Karneval gefeiert werden? Verwaltung und Polizei plädieren für 16.11 Uhr. Hingegen sind die Karnevalsvereine wie früher für 17.11 Uhr.
Lobberich. Helau? Je näher die Karnevalszeit rückt, desto hitziger werden wie in den Vorjahren die Debatten über die Uhrzeit des Rathaus-Sturms an Altweiber.
So auch am Donnerstagabend im Ausschuss für Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Verkehr im Rathaus: Polizei und einige Politiker hätten am liebsten aus Jugendschutzgründen eine frühe Sturmzeit — und zwar um 14.11 Uhr wie 2010. Dagegen liefen die Karnevalsvereine Sturm, unterstützt von Teilen der CDU. Ihre Wunschzeit: 17.11 Uhr — wie in früheren Jahren. Als Kompromiss wurde für 2012 erneut 16.11 Uhr ausgehandelt.
„Je später, desto chaotischer“, schilderte Christa Wetzels vom Kreisjugendamt ihre Erfahrung vom letzten Rathaus-Sturm: Volltrunkene Jugendliche seien in der Dunkelheit nicht mehr zu kontrollieren. Wetzles und Jochen Mütinga, Leiter des neuen Nettetaler Jugendamts, unterstützen deshalb den Kompromiss der Verwaltung: 16.11 Uhr.
„Alle Beteiligten“ hätten diese Uhrzeit „positiv aufgenommen“, berichtete der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder, nur die Karnevalisten hätten sich „vehement für 17.11 Uhr ausgesprochen“, auch „aus beruflichen Gründen“. Dafür gebe es in seiner Partei durchaus Verständnis, meinte Horst Fänger (CDU): Trunkenheit bei Jugendlichen vorzubeugen, sei Aufgabe der Polizei. Dem widersprach Helmut Anderski: „Das ist Sache des Elternhauses“, konterte der Leiter der Polizeiwache Nettetal.
Vom „Egoismus der Karnevalsvereine“ war die Rede, von „fadenscheinigen Gründen wie Arbeitszeiten“. Es dürfe „nicht der Eindruck entstehen, der Ausschuss rechne mit den Karnevalsvereinen ab“, versuchte Schönfelder zu beschwichtigen: „Die Sicherheit steht im Vordergrund!“ Weshalb im Übrigen die meisten Kommunen einen frühen Zeitpunkt für den Rathaus-Sturm festgelegt hätten.
16.11 Uhr als Kompromisszeit für den Sturm und ein Glasverbot an Altweiber rund um den Doerkesplatz fanden schließlich die Zustimmung des Ausschusses. Schönfelder deutete an, es seien wohl noch etliche Gespräche mit den Beteiligten zu führen.