Detektivlehrgang: Kinder sicherten Einbruchsspuren
Detektiv Alexander Schrumpf gewährte Einblick in Details seiner Arbeit.
Breyell. Diebstahl, aber keine Spur vom Täter? „Das haben wir gleich“, verkündete Alexander Schrumpf. Der Detektiv trug Ruß auf einen Pinsel, reichte ihn Fabienne.
Die junge Detektivin bepinselte Klinke und Scheibe der Tür - und schon wurden Fingerabdrücke deutlich, die Einbruchsspuren waren gesichert.
Gebannt waren gut ein Dutzend Kinder bei der Sache, lernten kriminalistische Tricks und Kniffe beim Detektiv-Seminar in der Stadtbücherei.
„Am besten nehmen wir dafür einen Zephyr-Pinsel mit feinen Glasfasern“, erklärte Detektiv Schrumpf. Die Kinder durften Pinsel und ein besonderes Pulver ausprobieren: „Das ist ja magnetisch“, staunte der 15-jährige Leon. So lernten die Kinder eine Menge über die Arbeit eines Detektivs, nebenbei auch was über physikalische Eigenschaften verschiedener Pulver.
Die zehn bis 15 Jahre alten Teilnehmer bekamen auch detektivisches Handwerkszeug zu sehen: von Taschenlampe über Handschellen bis zum Fernglas. „Das ist spannend und macht einfach Spaß“, sagte Fabienne.
Dann durfte sich die Neunjährige eine Sherlock-Holmes-Kappe aufsetzen, eine Pfeife in den Mund und eine Lupe in der Hand nehmen — berühmte Detektive der Literatur waren nämlich auch ein Thema.
Mehr erzählte Schrumpf von seiner täglichen Arbeit: „Ich muss dabei manches richtig stellen, was die Kinder in Fernsehserien sehen.“ Näher dran — zumindest an der Welt der Kinder — sind da Bücher, hob Bibliotheksleiter Ulrich Schmitter hervor: „Detektiv-Romane sind der Renner, etwa ‚Fünf Freunde’ und neuerdings ‚Jane Blond’.“
In der Welt der Erwachsenen hat Schrumpf eher mit Wirtschaftskriminalität zu tun: „Ich mache zum Beispiel Scheinkäufe auf Messen, überprüfe dabei, welche angeblichen Messer aus Solingen Fälschungen sind.“
Mehr spielerisch freilich ging es bei dem Seminar zu: Luna (11) durfte anderen Kindern Handschellen anlegen, in Teams wurden detektivische Utensilien aufgelistet.
Großzügig sah Schrumpf über fantasievolle Rechtschreibung wie „Gübs“ statt „Gips“ hinweg: „Wir sind hier nicht in der Schule.“ Klar, war ja auch eine Herbstferien-Aktion der Bücherei, in der es zum Schluss für alle Kinder-Detektivausweise gab. jbh