Schulen in Nettetal Kaldenkirchener Schüler sammeln Geld für die Ukraine

Nettetal · 650 Mädchen und Jungen der Realschule in Kaldenkirchen wollten mit ihrem Marsch ein Zeichen setzen und sammelten gleichzeitig Spendengelder.

In der dritten Stunde starteten die Schüler den zwölf Kilometer langen Friedens- und Spendenlauf.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

. (hb) Schulleiter Joachim Sczyrba ist hochzufrieden. Die Idee eines Friedensmarsches ist gut angekommen, die Umsetzung hat bestens geklappt. Eskortiert von mehreren Polizeiwagen machte der Umzug viel Aufsehen, auf dem Weg hupten viele Autofahrer oder zeigten den Daumen hoch. Für die Schüler war es auch eine nicht alltägliche Erfahrung, mal wieder zehn Kilometer am Stück zu gehen. Unter dem Schullogo, das gelb-blau in den Farben der Stadt Nettetal gehalten ist, formierten sich die Schüler zum Friedensmarsch mit vielen blau-gelben Ukraine-Fahnen und Friedens-Postern.

Der Song „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg unterstrich die Absicht des Friedensmarsches der Städtischen Realschule Nettetal. Mit den Klängen und der Botschaft dieses Liedes machte sich die ganze Schulgemeinschaft am Donnerstag in der dritten Unterrichtsstunde auf, um in Solidarität mit den Flüchtlingen ein Zeichen mit einem zwölf Kilometer langen Friedensmarsch zu setzen. Er führte von Kaldenkirchen nach Breyell und wieder zurück. Im Liedtext heißt es: „Ich steh vor euch mit meinen alten Träumen/Von Love and Peace und jeder Mensch ist frei/Wenn wir zusammen aufsteh‘n, könnte es wahr sein/Es ist so weit - ich frag: Bist du dabei?“

Insgesamt 650 Teilnehmer waren dabei und trugen Transparente für den Frieden, selbst gestaltete und ausgemalte Friedensplakate in vielen verschiedenen Sprachen mit sich. Sehr viel Anerkennung und Aufmunterung erhielten Kinder und Jugendlichen durch die Menschen auf dem Weg.

Gleichzeitig wurde den Schülern bewusst, wie anstrengend es ist, eine etwas weitere Wegstrecke zu Fuß zurückzulegen. Doch im Gegensatz zu den vielen Flüchtlingen aus der Ukraine war den Schülerinnen und Schülern das Ziel bekannt und erreichbar.

Die frühlingshaften Temperaturen auf der Wegstrecke entsprachen zum Glück auch nicht den Witterungsverhältnissen, denen die Flüchtlinge in der Ukraine oder in Polen oder Rumänien zur Zeit noch ausgesetzt sind. Schüler und Lehrer der Realschule Nettetal dankten ganz besonders den Mitarbeitern des Ordnungsamtes und dem Team der Polizei, die die Strecke sicherte und den Weg für die Schüler frei hielt. Auch auf eine solche Erfahrung könne die Zivilbevölkerung in der Ukraine nicht zurückgreifen.

Einen Tag nach der Aktion hatten die Schüler und ihre Eltern Gelegenheit, für die Hilfsorganisation ‚Human plus‘ aus Nettetal einen freiwilligen Betrag zu spenden. Die Summe wird wohl erst am Montag zusammengerechnet sein. Sie wird auf jeden Fall ein Lichtblick sein, ein Zeichen der Hilfsbereitschaft der Eltern. „Allen ist deutlich vor Augen, dass jeder Krieg nur menschliche Not und Unheil hervorruft. Unser Beitrag kann nur die humanitäre Hilfe für die bedrängten Menschen sein, die ihre Heimat verlassen und nur noch ihr Leben retten wollen“, heißt es in einer Botschaft aus der Schule.

(hb)