Kabarett: Von Alters-Panik und Vogelgrippe
Der lustige Geschichten-Erzähler Horst Schroth redete in der Werner-Jaeger-Halle schneller, als man lachen kann.
Lobberich. Was für ein Stimmen-Wirrwarr auf der Bühne: Kölsche Töne und schwäbische, sogar ein bisschen Holländisch. Dabei stand dort nur eine Person am Donnerstagabend in der Werner-Jaeger-Halle: Horst Schroth, der lustige Geschichten-Erzähler aus Hamburg, lieferte ein kabarettistisches Feuerwerk ab.
„Eine Frau ist so alt, wie sie vorm Frühstück aussieht“, stichelte der Kabarettist. Er schwadronierte in einer Tour, bezog mitunter das Publikum mit ein und redete schneller, als man lachen kann. Und zu lachen gab’s viel.
Eigentlich wollte der kleine quirlige Mann, der sich als „Nik“ vorstellte, nur erzählen, dass sein „Auto abgefackelt“ wurde. Verbrannt auch sein Apple-Laptop: „Ein Bratapfel!“ Doch dann kam er vom Hölzken aufs Stöcksken. Palaverte von seinen Freunden, darunter Frankie, der mit 65 Jahren Alters-Panik bekommt.
Und so spielte Schroth den Frankie und dann den Herbie und den Luigi und die Olga. Schlüpfte in die Rollen autonomer Hausbesetzer und pensionierter Lehrer. Karikierte tuschelnde Tratsch-Tanten und missmutige Macho-Männer. Ließ kaum einen Dialekt aus. Lachte und jammerte, schluchzte und kicherte, jaulte und quiekte. Und redete, redete, redete.
Komisch das alles, urkomisch, die 250 begeisterten Zuschauer hatten kaum Zeit zum Klatschen vor lauter Lachen. Da wirkte selbst manch alter Witz fast wieder frisch. Etwa vom Holländer, der aus Angst vor der Vogelgrippe seine Frau umbrachte: „Sie hatte eine Gänsehaut.“
Apropos Vogelgrippe: Frankie hatte Angst vor dieser Krankheit, die zuerst in Merkels Wahlkreis auftauchte und sich dann über Europa ausbreitete — wie die Merkel. Und sofort kam der Geschichtenzähler von Europa zurück in die Kneipe, in der Frankie seinen 65. Geburtstag feierte und ein gewisser Horst Schroth alle Gäste spielte. Und ein Stimmen-Wirrwarr sondergleichen entfachte. Köstlich.