Kinder-Zirkus: Kleine Stars in der Manege

22 Kinder wurden zu Clowns, Artisten und Feuerspuckern.

Hinsbeck. Der „Hinsbeckus Fantastikus“ ist ein ganz besonderer Zirkus: Im Zelt auf dem Gelände der Jugendherberge zeigten 22 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren, was sie während des einwöchigen Workshops gelernt hatten. Da waren aus ängstlichen Kindern tollkühne Feuerspucker geworden, aus Schülern mit Konzentrationsproblemen kleine Artisten, die ihre ganze Aufmerksamkeit darauf richteten, auf dem Schwebebalken entlang zu balancieren. Kein Wunder, dass Eltern, Geschwister und Großeltern nicht mit Applaus geizten.

Theaterpädagoge Dirk Windbergs kümmerte sich, unterstützt von Duran Kiran, Alina Schmitz und Jessi Dehmel, um die Kinder. Ramon (7) aus Kaldenkirchen nahm seinen Mund ganz schön voll. Und zwar voll mit einem Pulver, mit dem er eine Riesenflamme „spuckte“.

Nein, Angst haben ihm die Proben nicht gemacht. Maurice, der kleine Blondschopf, turnte sich in die Herzen der Zuschauer. Er beeindruckte mit seiner Gelenkigkeit, hangelte sich am Schwebebalken entlang und bekam einen tadellosen Spagat hin.

Das Publikum hatte aber auch dann seinen Spaß, wenn mal etwas nicht so klappte. Beispielsweise, wenn ein junger Artist auf dem Schwebebalken aus dem Gleichgewicht geriet, ein paar Verrenkungen machte und dann auf die Matte sprang. Anschließend wurde die Übung wiederholt.

Wer hätte sich schon vor einer Woche träumen lassen, furchtlos über ein Brett mit 5415 Nägeln zu marschieren? Mit einer Kartoffel wurde dem Publikum deutlich gemacht, wie spitz die Nägel waren. Die jungen Zirkusleute mit den nackten Füßen gingen auch mit regungsloser Miene über die Scherben aus angeblich 52 Glasflaschen.

Weniger riskant war der „Job“ der Clowns, die als „Die Veräppler“ auftraten und ganz schön frech waren. Auch die Jongleure zeigten, dass man in einer Woche alles lernen kann.

Es war die erste Ferienaktion unter der Regie des Jugendamtes der Stadt Nettetal. Amtsleiter Jochen Müntinga gehörte ebenso zu den Zuschauern wie Jugendpflegerin Jennifer Baum und Claudia Küppers, Leiterin des Familienbüros und des Sozialen Dienstes.

Sie staunte: „Ich finde es beeindruckend, was Kinder, die sonst sehr schüchtern sind, hier alles auf die Beine stellen.“ „Hinsbeckus Fantastikus“ ist nicht nur ein Riesenspaß, sondern auch pädagogisch wertvoll.