Breyell Anwohner beklagen Lärm aus Shisha-Bar
Breyell · Die Diskussion beim Stadtteilgespräch mit dem Bürgermeister in Breyell war hitzig.
. Beim jüngsten Stadtteilgespräch zwischen Bürgermeister Christian Wagner (CDU), Mitarbeitern der Stadtverwaltung und Bürgern in Breyell stand ein Thema im Vordergrund: Lärm an der Josefstraße. Die Verwaltung will sich etwas einfallen lassen, „wie die Situation nun gesteuert werden kann“, kündigte der Bürgermeister an.
„Ich glaube, wir haben es verstanden. Danke für den Input“, beendete Wagner die Diskussion zur Lärmbelästigung in der Breyeller Fußgängerzone. Anwohner hatten sich beschwert. Der Vorwurf: Besucher der Shisha-Bar seien so laut, dass Anwohner nachts nicht schlafen könnten. Sonntags bis donnerstags ist die Shisha-Bar bis 3 Uhr geöffnet, freitags und samstags bis 5 Uhr. „Wir waren selbst irgendwann jung. Wir wollen ja nicht, dass die Bar ganz wegkommt, aber es muss doch irgendwie geregelt werden können“, sagten Anwohner und baten die Verwaltung, etwas gegen den „discothekenartigen Lärm“ zu tun.
Werberingleiter Philipp Hammans wies auf seiner Meinung nach deutlich überschrittene Lautstärken an den Wochenenden hin, er sprach von einer schlechteren Wohnqualität. Ein anderer Bürger bemängelte die fehlende Polizeipräsenz. Wagner sagte, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes dies nun auffingen, da die Polizei nicht mehr wie früher von Kaldenkirchen aus zu den Einsätzen fahre.
Zwei weitere Nachbarn berichteten, dass ihre Tochter durch den nächtlichen Lärm unausgeschlafen zur Schule gehe; als sie um Ruhe gebeten hätten, seien sie beschimpft worden. Zwar gebe es Besucher, die sich entschuldigen würden – aber eben auch diejenigen, die laut seien und pöbeln würden.
Lydia Lukanowski, Geschäftsführerin der Shisha-Bar „Atemzug“, weist die Vorwürfe zurück. „Bei uns ist es eher ruhig“, sagt sie. „Es läuft leise Hintergrundmusik, denn die Besucher müssen sich ja unterhalten können.“ Wer bei lauter Musik tanzen wolle, müsse in eine Disko gehen, nicht in eine Shisha-Bar. Diejenigen Besucher, die zwischendurch vor die Tür gehen wollten, lenke das Personal auf den hinteren Parkplatz, weiter weg von der Wohnbebauung, sagt Lukanowski: „Aber das sehen wir natürlich nicht immer sofort.“ Und was die Gäste vor der Tür machen, „das kann ich nicht beeinflussen“.
Komprimiss-Vorschlag ans Ordnungsamt blieb ohne Antwort
Sie sagt: „Es sind zwei Kneipen drumherum, aber wir sind immer schuld.“ Dabei gebe es die Klagen erst seit einem halben Jahr, „zwei Jahre lang hatte sich keiner beschwert. Dabei hat sich im Betrieb nicht viel verändert“, sagt die Geschäftsführerin. Die Beschwerden würden sie nicht direkt erreichen, sondern über das Ordnungsamt. „Wir treffen uns regelmäßig mit Mitarbeitern für Gespräche“, sagt Lukanowski. Aktuell müssten die Türen zur Fußgängerzone sowie zum Parkplatz wegen des Brandschutzes beide zugänglich sein, berichtet sie, aber man habe dem Ordnungsamt den Vorschlag gemacht, künftig nur zum Parkplatz hin zu öffnen. „Wir warten seit gut einem Jahr auf eine Antwort“, sagt Lukanowski. Die Verwaltung will sich dazu am Donnerstag äußern. bigi/emy