Krickenbeck als Krisenzentrum der UN
140 Schüler aus der Region versetzen sich auf Schloss Krickenbeck in die Rolle der Vereinen Nationen.
Nettetal. Sehr ernst nehmen Undine Deumer, Philipp Goertz und Malte Schlossmacher ihre Aufgabe als Chair and Co-Chair of the Environment Commitee. Die drei sind Schüler des Krefelder Fabritianum, des St. Wolfhelm Gymnasiums Schwalmtal und des Michael-Ende-Gymnasiums in Tönisvorst. Mit 140 Schülern aus elf umliegenden Schulen simulieren sie im Ambiente von Schloss Krickenbeck die Arbeit der Vereinten Nationen.
Zum vierten Mal findet die „Model United Schools’ Conference“ statt und zieht Schüler der Jahrgänge 9 bis 12 in ihren Bann. Hier wird debattiert und nach Lösungen gesucht — alles in englischer Sprache. Es herrscht Dresscode, das heißt Anzug oder Sakko sowie Kleid oder Kostüm — schließlich treffen die Vertreter der in der UN sitzenden Länder zusammen.
„Die Schüler haben bereits Erfahrungen in Debattierclubs gesammelt“, erzählt Helga Opdenbusch vom Ende-Gymnasium Tönisvorst. Die Englischlehrerin ist begeistert vom Engagement der Schüler, findet es nur schade, dass solche Sprache fördernden Aktionen kaum gesponsert werden. „Würden wir hier naturwissenschaftlich arbeiten, würden sich Wirtschaftsunternehmen beteiligen.“
Die Sparkasse Krefeld hat die Sponsorenrolle in diesem Fall übernommen und beschert den Schülern so Einblicke in die Arbeit der Vereinten Nationen. In vier Commitees mit den Schwerpunkten Umwelt, Politik, Menschenrechte und Weltsicherheit teilen sich die Schüler auf. In mehreren „Commitee Sessions“ werden aktuelle Themen diskutiert — strikt nach UN-Regeln. Am Ende sollte es tatsächlich zu einer Lösung oder einem Gesetzesentwurf kommen.
Kurz vor Ende der Veranstaltung gibt es noch eine Krisensitzung im großen Rittersaal von Schloss Krickenbeck statt. „Das Ambiente hier ist toll, das sagen die Schüler immer wieder“, sagt Marjan Beckering, Lehrerin am Wolfhelm-Gymnasium. Zum Ende der Veranstaltung - der Closing Ceremony - kommen alle Teilnehmer zusammen.
Besonders gute Sprecher oder Debattierer werden von den Commitees gewählt. „Die Urkunden, aber auch die Teilnahme an der Simulation legen die Schüler oft ihren späteren Bewerbungen bei. Besonders bei Stipendien finden sie viel Beachtung“, so Helga Opdenbusch.