Breyell Schulbus lässt Kinder an Haltestelle stehen

Breyell. · Das Problem: Der Bus ist zu voll. Ab Montag soll es eine Lösung geben.

 Seit dem Wechsel zur Liebfrauenschule in Grefrath-Mülhausen sorgt sich Bahar Yilmaz morgens regelmäßig um ihre Tochter Hazal (11). Wenn ihr Bus zu voll ist, schafft sie es nicht mehr pünktlich in die Schule.

Seit dem Wechsel zur Liebfrauenschule in Grefrath-Mülhausen sorgt sich Bahar Yilmaz morgens regelmäßig um ihre Tochter Hazal (11). Wenn ihr Bus zu voll ist, schafft sie es nicht mehr pünktlich in die Schule.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Wenn gegen 7.30 Uhr das Handy von Bahar Yilmaz klingelt, weiß die Breyellerin schon, wer dran ist. „Es handelt sich um meine Tochter, die an der Bushaltestelle Christian-Rötzel-Allee steht und vom Schulbus nicht mitgenommen wurde“, berichtet Yilmaz. Dann muss sie es von ihrem Arbeitsplatz in Venlo aus organisieren, dass ihre Tochter noch zur ersten Stunde in der Schule ist. Denn der öffentliche Personennahverkehr fällt für Hazal, die die Liebfrauenschule in Grefrath-Mülhausen besucht, raus – sie wäre mit dem nächsten Bus nicht mehr pünktlich an der Schule.

Entweder fahren dann Yilmaz’ Mann oder ihr Vater, der sich im Ruhestand befindet, los. „Das dauert aber auch“, sagt die Mutter. „Hazal und die anderen Kinder kommen zu spät. Es ist ja auch keine Lösung.“ Die Mutter wandte sich an die Schule, die Stadt und den zuständigen Betreiber, DB Rheinlandbus. Laut einem Sprecher der Deutschen Bahn (DB) wurden Busfahrer daraufhin angehalten, Kinder zum Durchrücken in den Bussen zu bewegen und um die Abnahme der Tornister zu bitten, um mehr Platz zu schaffen. Zudem wurde ein größerer Gelenkbus eingesetzt.

Eine Zeitlang trat Besserung ein, aber dann ließen Busfahrer die Kinder mit dem Argument, der Bus sei zu voll, wieder stehen, berichtet Yilmaz. Der erste Fahrer der Linie 96 habe auf den zweiten Bus verwiesen, der einige Minuten später kommt. Der sei aber auch voll gewesen. Beide Busse verbinden Kaldenkirchen über Breyell und Lobberich mit Grefrath und Mülhausen. Das Problem ist, dass Schüler der Gesamtschule sowie des Werner-Jaeger-Gymnasiums in Lobberich und der Liebfrauenschule in Mülhausen die Busse nutzen – eine Schülerflut, die gerade in Breyell für Probleme sorgt.

„Wir setzen ab Montag einen weiteren Bus ein“, so ein Sprecher

Zwar werden beide Busse nach der Haltestelle Breyeller Straße leerer, da die Gesamtschüler den Bus verlassen, aber das nutzt nicht viel, wenn man einige Haltestellen vorher einsteigen möchte. Nun soll tatsächlich eine Lösung in Sicht sein. „Wir setzen ab Montag einen weiteren Bus ein“, informiert der Bahnsprecher. Ab dem 28. Januar ist die Linie 096 Lötscher Weg im Einsatz. Sie startet wie die beiden anderen Busse in Kaldenkirchen und fährt nach Breyell, wo sie am Lötscher Weg endet – nahezu direkt vor den Schultoren der Gesamtschule in Breyell. Damit müssen die Gesamtschüler nicht mehr von der Haltestelle an der Unterführung an der Breyeller Straße zur Schule laufen.

Ob das klappt, liegt allerdings auch an den Schülern. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Gesamtschüler auch wirklich den Bus nehmen, der für sie bestimmt ist“, sagt der Bahnsprecher. Wenn alles gut laufe, nehmen die Schüler, die nach Lobberich und Mülhausen müssen, den ersten Bus. Es folgt der Bus für die Gesamtschüler. Schüler, die nicht mehr in die beiden ersten Busse passen, können dann einen dritten Bus nehmen. Der hält wie gewohnt an der Unterführung Breyeller Straße und fährt nach Lobberich, Grefrath und Mülhausen weiter.

Die DB hofft, mit dieser Lösung die Engpässe rund um die Haltestelle Christian-Rötzel-Allee in den Griff zu bekommen. „Die Problematik war uns bekannt“, sagt der Bahnsprecher. Bereits vor gut einem Jahr hatten sich Eltern im Rahmen eines Bürgermonitors zur Linie 093 beschwert. „Wir waren mit Qualitätsprüfern vor Ort und haben mit den Schulen, der Stadt und der Kreisverkehrsgesellschaft nach einer Lösung gesucht.“ Die Schulen seien bereits über die neue Regelung informiert und könnten ihren Schülern das Arrangement vorstellen.

Für Hazal heißt dies, dass sie in Zukunft entweder einen Platz im ersten Bus um 7.21 Uhr oder im dritten Bus um 7.26 Uhr bekommen sollte. Nur darf sie nicht in den zweiten Bus einsteigen, der ab Montag um 7.25 Uhr an der Christian-Rötzel-Allee hält. Der fährt ja nur bis zum Lötscher Weg, wie die Kennzeichnung an der Frontscheibe verraten wird.