Hinsbeck Kletterwald wandert weiter nach Hinsbeck

Nettetal. · Im November soll in Süchteln Schluss sein. Neben der Jugendherberge soll es am 5. April 2020 losgehen.

Investor Jörg Brockes (rechts) steht im künftigen Kletterwald. Von der Stadtverwaltung helfen mit (v.l.n.r.) Markus Grühn, Ulrike Cronen, Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens und Bürgermeister Christian Wagner.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Die Pläne sind fertig. In der nächsten Woche beginnen die Vorarbeiten für den neuen Kletterwald in Hinsbeck, direkt gegenüber der Jugendherberge gelegen. Investor Jörg Brockes will in dem Mischwald aus vorwiegend Eichen und Buchen neun Parcours mit 112 Einzelelementen einrichten. Wenn die Saison im November zu Ende ist, wird der bisherige Standort in Süchteln aufgegeben. Der Klettergarten dort hat durch Stürme wie Kyrill (2007), Friedhelm (2011) und Eberhard (März 2019) gelitten, die Trockenheit im Sommer brachte weitere Schädigungen durch den Borkenkäfer.

Inzwischen gibt es bundesweit rund 100 Kletterwälder

Jörg Brockes hat sein Büro in Lobberich. Die ersten Gespräche über einen Kletterwald führte er bereits 2005/2006 mit der Stadt Nettetal. Der damals ausgeguckte Standort in der Nähe des Landgasthauses Waldesruh in Hinsbeck-Hombergen ließ sich durch das Veto der Landschaftsschützer nicht realisieren. So entstand auf den Süchtelner Höhen der Kletterwald Niederrhein. 2006 gab es in ganz Deutschland sechs Kletterwälder. Die Besucher des Kletterwaldes in Süchteln kamen oft von weither. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland rund 100 solcher Wälder. Entsprechend verteilt sich der Besucherandrang auf die jeweilige Region.

Schon der Kletterwald auf den Süchtelner Höhen profitierte von der Nähe zur Jugendherberge Hinsbeck und dem Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck des Landessportbundes. Das neue Gelände liegt jetzt in Hinsbeck in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Eingang zum Kletterwald wird sich direkt gegenüber der Jugendherberge befinden, und das Gelände erstreckt sich bis zum Sportdorf. Die Kosten für die bisherigen Bustransfers entfallen, weil die Kinder und Jugendlichen dann direkt zu Fuß zum Kletterwald gehen können. Alle anderen Besucher kommen auf dem Parkplatz gegenüber der Jugendherberge an. An den Wochenenden besuchen viele Familien den Kletterwald in Süchteln, aber auch an Wandertagen oder für Kindergeburtstage wird der Kletterwald gerne gebucht.

Rund 350 000 Euro investiert Jörg Brockes am neuen Standort. Dass es nicht mehr ist, liegt daran, dass vieles selber gebaut oder gemacht wird. In der nächsten Woche wird das Totholz ausgeräumt, in der zweiten Woche wird die Eingangsplattform über dem alten Bunker errichtet. Insgesamt werden die Parcours nicht ganz so hoch wie in Süchteln, die höchste Plattform wird in Hinsbeck in 14 Metern Höhe schweben. Bürgermeister Christian Wagner (CDU) freut sich, dass der Kletterwald nun in Hinsbeck verwirklicht werden kann. In Nettetal sei es immer schon ein besonderes Anliegen gewesen, das Naturerlebnis zu stärken. Der Kletterwald passe „super“ zur Stadt Nettetal. Und der Standort komme einem schonenden Tourismus entgegen, weil eine große Besuchergruppe einfach zu Fuß zum Kletterwald gelangen könne.

Auch Jörg Brockes nennt das Waldstück von 18 000 Quadratmetern eine „optimale Fläche“. Der Standort Süchteln verfüge zwar über 22 000 Quadratmeter, doch die Fläche sei nicht komplett in Betrieb. Der Kletterwald wird übrigens nicht eingezäunt, er bleibt als Wald öffentlich zugänglich. An Bauten wird lediglich eine Einweisungsplattform gebaut, ein Kiosk und öffentlich zugängliche Toiletten am Parkplatz. Die Stadt hat die Pläne bereits im September genehmigt, der Naturschutzbeirat gab grünes Licht und auch die Biologische Station war in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden, so Bürgermeister Wagner.

Im neuen Kletterwald werden auch zwei Spaßparcours angelegt, so dass bereits Kinder ab fünf, sechs Jahren mitmachen können. Gruppen ab zehn Personen sollten sich mindestens sieben Tage vor ihrem Besuchstermin anmelden. Die Adresse für das Navi: Heide 1. hb