Für Nettetaler Verwaltungs-Mitarbeiter Stadt will ehemalige Commerzbank-Filiale umbauen
Nettetal · Von einer Erweiterung für das Rathaus träumt die Verwaltung schon lange. Weil das nicht sofort möglich ist, sollen jetzt Büros auf der Marktstraße eingerichtet werden.
Es war Ende Oktober vergangenen Jahres, als die Commerzbank den Plan verkündete, ihre Filiale an der Marktstraße in Lobberich zu schließen. Für Bürgermeister Christian Küsters tat sich damit eine Gelegenheit auf: In den Räumen der Filiale könnte Platz für Mitarbeiter der Stadtverwaltung gefunden werden. Eine Idee, die der Verwirklichung so nahe gekommen ist, dass sich die Stadt jetzt vom Rat die Erlaubnis holte, mehr als 100 000 Euro für Umbauten in der ehemaligen Bank auszugeben. Die so entstehende Rathaus-Zweigstelle soll allerdings nur eine Durchgangsstation sein, denn Stadtverwaltung und Politik haben noch weitere Pläne.
Hintergrund des Vorhabens in der Ex-Bank-Filiale ist der akute Raummangel, den die Stadtverwaltung seit Längerem beklagt und zumindest von weiten Teilen der Politik auch nicht in Zweifel gezogen wird. Von derzeit rund 290 Arbeitsplätzen von Mitarbeitern, befinden sich 196 im Rathaus am Doerkesplatz. Weitere Mitarbeiter sind auf mehrere Gebäude verteilt. Daher hegt die Stadt schon länger den Gedanken an einen Erweiterungsbau, der die versprengten Büros näher zueinander bringen würde und auch moderne und offenere Gestaltungsformen ermöglichen könnte. Die Frage ist: Wohin mit dem Erweiterungsbau?
Die Wählergemeinschaft „Wir in Nettetal“ stieß mit ihrem Vorschlag, den Parkplatz vor dem Rathaus zu überbauen, auf wenig Gegenliebe bei den übrigen Parteien und in der Verwaltung. Im Blick ist da eher ein Standort an der Steegerstraße, wo der Evangelische Verein für Jugend- und Familienhilfe laut Stadt die Nutzung eines Hauses aufgeben will. Denkbar wäre auch eine Lösung gegenüber dem Rathaus, wenn der Kreis Viersen das Berufskolleg dort räumt.
Welcher der beiden Ideen auch zum Zuge kommt: Die Stadt sieht dringenden Bedarf und will daher nun erst einmal Räume für 18 Mitarbeiter in der ehemaligen Commerzbank-Filiale mieten, nachdem sie bereits im Frühjahr Mieter in einem Gebäude neben dem Amtsgericht geworden ist und Mitarbeiter des Nettebetriebs dort untergebracht hat. Die Kosten für die Miete nahe des Amtsgerichts konnten aus vorhandenen Haushaltsmitteln aufgebracht werden. „Jedoch haben diese unvorhergesehenen Kosten dazu geführt, dass nun Haushaltsmittel für geplante und notwendige Maßnahmen nicht mehr zur Verfügung stehen (16 000 Euro).“ Zusammen mit 110 000 Euro für die Einrichtung der Räume in der ehemaligen Bank-Filiale, gab der Rat daher grünes Licht für insgesamt 126 000 Euro.