NRW Nettetaler Stadtwerke geben bei der Mobilitätswende Gas
Nettetal · Die Stadtwerke verleihen drei E-Lastenfahrräder. Zwei Wochen kann man diese kostenfrei testen. Die Stadtwerke sammeln damit Erfahrungen für die Klimaschutzsiedlung. Welche Chance RP-Leser für die Herbstferien haben
(hb) Im benachbarten Venlo gehören Lastenräder bereits zum Stadtbild. In Nettetal sind sie noch eher selten anzutreffen – aber sie erfreuen sich überall steigender Beliebtheit. Im Zusammenhang mit der Klimaschutzsiedlung, die die Stadtwerke am Juiser Feld planen, kamen die Planer dazu, sich intensiver mit Lastenfahrrädern zu beschäftigen, vor allem mit Share-Modellen. Doch solange bis die Siedlung fertiggebaut und bezogen ist, wollte man bei den Stadtwerken nun auch nicht wieder warten.
So verleihen die Stadtwerke seit Mitte Mai drei Lastenfahrräder. Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal, sieht dies als einen weiteren konsequenten Schritt in Richtung Mobilitätswende. „Durch die aktuellen Kaufprämien sind sie für viele eine praktische und klimafreundliche Alternative zum Auto“, so Dieling. „Mit dem Verleih möchten wir diese umweltfreundliche und gesundheitsfördernde Mobilität auch Nettetaler Bürgerinnen und Bürgern nahebringen.“ Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) freut dies. Zur Präsentation auf dem Gelände der Stadtwerke in Kaldenkirchen kam er aus dem Rathaus in Lobberich passend mit dem E-Bike. Er nahm den Radweg über die alte Bahntrasse und war in etwa genauso schnell vor Ort wie mit dem Auto. Mit einem Lastenrad hätte er etwas mehr Zeit gebraucht, denn die Drängelgitter an Übergängen zu anderen Straßen sind für Lastenräder zu eng.
Für das Abstellen vor Geschäften braucht es neue Räume
Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes, das gerade erarbeitet wird, soll dieses Problem bereits angegangen werden. Die Stadt sammelt weitere Anregungen. Bürgermeister Christian Küsters: „Wir freuen uns, dass die Stadtwerke hier ein neues Angebot schaffen und hoffen, dass die Nutzer ihre Erfahrungen mit den Lastenräder mit einbringen.“
Zwei Wochen lang kann jeder, der will und ausgelost wird, die E-Lastenfahrräder ausgiebig testen. Die Kosten tragen komplett die Stadtwerke. Dieling: „Aufgrund der regen Nachfrage haben wir den Zeitraum von drei auf zwei Wochen reduziert. So kommen hoffentlich möglichst viele Interessierte in den Genuss der Räder.“ Bis zu den Herbstferien in NRW sind die Räder bereits komplett ausgebucht. Für die Ferien gibt es noch Kapazitäten (siehe Info-Kasten). Zur Auswahl stehen zwei verschiedene Modelle: Babboe Go hat eine praktische abschließbare Türe in der Transportbox, die Platz für zwei Kinder und einen Hund bietet. Das Modell Babboe Curve hat Platz für bis zu vier Kinder und ist auch für eine Maxi Cosi geeignet. In der Transportbox sitzen die Kinder höher als in einem Fahrradanhänger und sind dadurch weniger den Autoabgasen ausgesetzt. Die hohen Seitenwände und Anschnallgurte schützen die Kinder vor dem Rausfallen.
Die Stadtwerke haben am Förderprogramm des Landes für emissionsarme Mobilität teilgenommen. In Nettetal haben sich 50 Interessierte gemeldet, 30 Tester können jetzt die Alltagstauglichkeit der Gefährte überprüfen. Für die ersten Nutzer war das Lastenfahrrad am Anfang gewöhnungsbedürftig, weil das Lenkverhalten anders ist als bei einem Zweirad. Auch für das Abstellen der Räder vor Geschäften braucht es neue Räume.