Nettetalerin muss vier Jahre in Haft
Die Frau war an Entführungen und Vergewaltigungsversuchen beteiligt.
Nettetal/Roermond. Das Landgericht Roermond hat eine 26-jährige Nettetalerin zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die junge Frau an der Entführung und versuchten Vergewaltigung mehrerer sehr junger Frauen in Nordlimburg beteiligt war.
Zweimal soll die Nettetalerin nach Feststellung des Gerichts im vergangenen Jahr mit ihrem damaligen Freund, einem zeitweilig in Deutschland lebenden Niederländer, an Entführungs- und Vergewaltigungsversuchen beteiligt gewesen sein. Für einen dritten Fall wurde sie freigesprochen. Der erste vor Gericht verhandelte Fall trug sich am 31. August 2013 in Tienray bei Venray zu. Eine 22-jährige Frau aus Swolgen wurde in ein Auto gezerrt. Sie sagte aus, man habe ihr angedroht sie zu vergewaltigen. Es gelang ihr aber zu fliehen. Nach Ansicht des Gerichts war die Nettetalerin an dem Überfall nicht beteiligt.
Verurteilt wurde sie für zwei ähnliche Verbrechen. Im September 2014 wurde in der Nähe von Malden eine junge Frau in ein Auto gezerrt, sie sollte vergewaltigt werden. Doch gelang es auch hier dem Opfer zu entkommen. Als tatverdächtig ermittelt wurden der 38-Jährige und seine deutsche Freundin nach dem dritten Fall. Am 21. November 2014 misslang erneut ein Entführungs- und Vergewaltigungsversuch in Sevenum. Das 17-jährige Opfer flüchtete. Der tatverdächtige Mann befindet sich in einer Klinik zur Beobachtung für ein Gutachten. Das Hauptsacheverfahren gegen ihn steht aus.
Die Staatsanwaltschaft hatte für die Nettetalerin eine sechsjährige Haftstrafe gefordert. Verurteilt wurde sie zu vier Jahren Gefängnis, außerdem muss sie der 17-Jährigen aus Maasbree eine Entschädigung in Höhe von 3000 Euro zahlen. Vor Gericht hatte die Angeklagte die Vorwürfe stets bestritten. Vielmehr sei sie zu ihrem Freund ins Auto gestiegen, um Überfälle auf andere Frauen zu verhindern.