Poelvenn: Von Nostalgie und Ausblicken
Der Poelvenn hat als Ausflugsziel ausgedient, während der Schrolik mit seinem Beobachtungssteg Naturfreunde anzieht.
Hinsbeck/Leuth. Zugesperrt und fast vergessen der eine, neu erschlossen und viel besucht der andere: Poelvenn und Schrolik. Die kleineren und älteren der vier Krickenbecker Seen locken zwar beide Besucher an, doch während am Poelvenn nostalgische Gefühle aufkommen, entfacht der Schrolik bei Naturfreunden Entzücken.
„Wat jammer!“, schüttelt eine niederländische Radfahrerin den Kopf. Sie steht vor dem Zaun, der den Zugang zum Poelvenn versperrt. Früher kam sie wie viele andere zum Restaurant Fischerheim mit Liegewiese und Bootsverleih. Doch seit mehr als zwei Jahren ist alles dicht. Was bleibt, ist die Erinnerung und der Blick durch den Zaun, bei Spaziergängen durch den Wald schimmert an manchen Stellen das Wasser durch die Bäume. Zwar noch eine Idylle, aber kein Ersatz für frühere Freizeitvergnügen.
Nur eine kurze Wanderung weiter, tun sich Perspektiven ganz neuer Art auf. „Der Schrolik ist ein besonders beliebter Anziehungspunkt für Wanderer und Ausflügler“, erklärte Ansgar Reichmann von der Biologischen Station Krickenbecker Seen. Als Grund dafür nennt er „einen wunderschönen Aussichtspunkt mit Info-Tafeln über die Vogelwelt“: Der barrierefreie Steg, der vom Ufer 13 Meter weit auf den See hinaus ragt, gewährt einzigartige Ausblicke.
Idyllisch waldumsäumt strahlt der See etwas aus von der Faszination nahezu unberührter Natur. Ob mit oder ohne Fernglas — fast immer lassen sich Wasservögel entdecken. Vom Steg aus sind Fische zu beobachten. Und manchmal sonnt sich eine Libelle wie der Große Blau-pfeil mitten auf der Metallplattform.
Bootfahren ist nicht erlaubt. Allerdings sieht man mitunter auf dem benachbarten Poelvenn doch wieder ein Boot: Mitarbeiter der Biologischen Station erforschen, wie sich der See verändert, seit er nicht mehr als Ausflugsziel dient. jbh