Preis: Schüler entwickeln Training für Astronauten

Die Schüler Marcel Niedrich aus Hinsbeck und Fynn Simon aus Lobberich holten bei der „World Robot Olympiad“ (WRO) in Dortmund einen Sonderpreis.

Foto: Kurt Lübke

Nettetal. Hoch die Beine und zurück und vorgestreckt: „Training gegen Muskelschwund ist überlebenswichtig im Weltall“, weiß Fynn Simon. Darum hat er mit seinem Freund Marcel Niedrich ein Fitnesscenter für Astronauten in der Raumstation entwickelt. Zwar nur als Modell. Aber das hat es in sich.

„Die Abläufe und Bewegungen sind robotergesteuert“, erklärt Marcel das Projekt. Dafür bekamen die beiden jungen Tüftler als Team Nettetal nun in Dortmund beim Deutschland-Finale der „World Robot Olympiad“ (WRO) einen Sonderpreis.

Team Nettetal? Bei manchen mag da etwas klingeln: „Wir bekamen letztes Jahr bei der WRO in Jakarta einen Sonderpreis“, erzählt Marcel. Der Zwölfjährige und sein zwei Jahre jüngerer Freund Fynn waren seitdem viel in den Medien: Radio, Fachzeitschrift, Fernsehen, WZ . . .

Klar, dass die beiden Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums auch in diesem Jahr bei der WRO mitmachten. Allerdings war die Aufgabenstellung höchst anspruchsvoll: „Baut und programmiert einen Roboter, der die Menschheit bei der Lösung von verschiedenen Aufgaben im Weltraum unterstützt!“ Vorgegeben war, dass der Roboter durch „einen RCX, NXT oder EV 3“ mit den dazugehörigen elektronischen Bauteilen gesteuert werden muss.

Hört sich kompliziert an — ist es auch. Für Fynn und Marcel ist es freilich beinahe Routine: „Ist ja unser Hobby“, sagte Fynn nur. Dann die Idee, ein roboter-gesteuertes Fitness-Programm für Astronauten zu entwickeln. Recherchen, ein Besuch im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), wo die beiden sogar Alexander Gerst sahen, der jetzt als deutscher Astronaut im All unterwegs ist. Und wochenlang tüfteln, basteln, bauen.

Im Weltraum-Fitnessstudio der Jungen führen zwei Roboter in Stuhlformat mit den Astronauten die Übungen zur Stärkung der Muskeln durch, die ein Mensch allein in der Schwerelosigkeit nicht schaffen kann.

Die Trainingsprogramme werden eingescannt, die bei den Probanden gemessenen Werte ausgedruckt. Und so heißt es für die Astronauten-Puppen mit Namen Fynn und Marcel mit Hilfe von Robotern: Hoch die Beine und zurück und vorgestreckt . . .