Wenn Deutsch noch fremd ist
Das Team Speckerfeld betreut Kinder ausländischer Familien. Nun werden für die ehrenamtliche Hausaufgabenhilfe Mitarbeiter gesucht.
Breyell. Pelin lacht. Samet lacht. Auch Sofiya, Helena und Klaudia lachen. Die Kinder ulken, haben Spaß. Sind auf einmal schnell wieder ernst. Konzentrieren sich auf ihre Hausaufgaben. In einer Sprache, die nicht ihre Muttersprache ist: Deutsch.
„Manch ein Kind kommt mit seiner Familie nach Deutschland, dann gleich in die Schule, ohne Deutsch zu können“, erzählt Johanna Hans. Sie koordiniert die ehrenamtliche Hausaufgabenhilfe im Team Speckerfeld: Rund zehn Nettetaler betreuen Kinder aus Familien ausländischer Herkunft, damit sie in deutschen Schulen mithalten können.
Die Kinder kommen aus Polen, Russland, aus der Türkei oder von noch weiter her. Wohnen in der Multikulti-Siedlung Speckerfeld. Ihre Familien wenden sich oft mit ihren Sorgen und Anliegen ans Bürgerbüro Breyell an der Berliner Straße 8.
„Vor allem die Hausaufgabenhilfe ist sehr gefragt“, sagt Leiterin Manuela Nazemi. Sie hofft auf Unterstützung: „Es stehen viele Kinder aus Speckerfeld auf der Warteliste, das Team braucht einfach mehr ehrenamtliche Helfer.“
Wer mitmacht, braucht nur ein bisschen Zeit für ein Kind, um das er sich zumeist eine Stunde in der Woche kümmert, etwa in Räumen an der Paul-Therstappen-Straße. Auch in der Katholischen Grundschule Breyell findet die Hausaufgabenhilfe statt. Johanna Hans: „Hier ist es ganz praktisch, so können wir uns leicht mit den Lehrern abstimmen, wo ein Kind Probleme hat.“
Dabei geht’s nicht allein um Deutsch. Samet zum Beispiel spricht prima: „Ich lerne das Einmaleins, vorwärts und rückwärts, kann ich schon ganz gut“, sagt er. Für Johanna Hans und die anderen Helfer zählt vor allem eins: „Es ist ein schönes Gefühl, Kindern zu helfen. Sie sind so dankbar — und meist bessern sich die Noten.“ Und über jeden Erfolg freuen sich die Kinder. Dann lacht Pelin. Und Samet lacht. Auch Sofiya, Helena und Klaudia lachen.