Polizei warnt vor falschen Rauchmelder-Kontrolleuren
Trickbetrüger geben sich als Kontrolleure aus. Die Masche erinnert an Methoden von vermeintlichen Mitarbeitern von Gas- oder Wasserwerken. Oft sind Senioren die Zielgruppe.
Kreis Viersen. Die Polizei in Kreis Viersen warnt vor Trickbetrügern, die sich als Kontrolleure von Rauchmeldern ausgeben. Auch in Nettetal gibt es Hinweise darauf. Im Oktober hatte sich laut Polizei ein solcher Betrugsversuch ereignet. „Die Zielgruppe sind meist Senioren“, erklärt Polizeisprecher Wolfgang Görtz. Vorzugsweise wählen die Betrüger ältere, alleinstehende Frauen als Opfer. Bei ihnen hoffen sie auf Gutgläubigkeit oder Unkenntnis zu treffen und nutzen dies skrupellos aus. Bis zum 31. Dezember 2016 müssen auch in Nordrhein-Westfalen alle bewohnten Immobilien mit Rauchmeldern ausgerüstet sein. Aber: „Die Feuerwehr kontrolliert nicht in Privathaushalten, ob dort tatsächlich Rauchmelder installiert sind“, sagt Simon Fritsch von der Feuerwehr Viersen.
Der Feuerwehrmann weiß aber auch: „Zu dem Thema Rauchmelder gibt es viele Fragen.“ In der vergangenen Woche hat die Wehr deshalb eine Infoveranstaltung im Stadthaus in Viersen angeboten. „Noch immer weiß nicht jeder, dass er auch im Einfamilienhaus ebenso wie in der Miet- oder Eigentumswohnung einen Rauchmelder installieren muss“, sagt Fritsch. Viele Interessenten hätten die Grundrisse ihrer Wohnungen mitgebracht, wollten Tipps zum Kauf, zur Montage und zur Wartung der Rauchmelder. Im Kreis Viersen können Ratsuchende bei der Kreisleitstelle anrufen und ihre Fragen zum Rauchmelder beantworten lassen. In Einzelfällen kann die Wehr sogar einen Vor-Ort-Termin absprechen, etwa bei überaus verwinkelten Grundrissen oder bei offen gestalteten Wohnräumen.
Die Masche der Trickbetrüger, sich als Rauchmelderkontrolleure auszugeben, ähnelt der, sich als Wasser- oder Gaswerker Zutritt zu Wohnungen zu verschaffen und die arglosen Opfer zu bestehlen. Polizeisprecher Goertz rät deshalb vor Vorsicht, wenn Fremde vor der Wohnungstür Kontrollen ankündigen: „Lassen Sie sich immer einen Ausweis oder ein Dokument zeigen, aus dem die Autorisierung der Person hervorgeht.“ Bei Zweifel solle man die Polizei informieren oder zumindest einen Nachbarn als Zeugen hinzuziehen. Dies genüge oft schon, um die Betrüger in die Flucht zu schlagen.
Erst gestern hatten Unbekannte versucht, als Wasserwerker getarnt in die Wohnung einer 85-Jährigen an der Goethestraße zu gelangen. Einer hatte vorgegeben, die Leitungen im Bad prüfen zu wollen, während der andere sich unbemerkt in die Wohnung schleichen wollte. Als die Seniorin ihn im Flur ertappte, flüchtete das Duo. Der „Wasserwerker“ wird als klein und korpulent beschrieben, er trug einen grauen Overall.
Hinweise zu den Tätern erbittet die Polizei in Viersen unter der Telefonnummer 02162/3770.