10.000 Kinder im Kreis gelten als bedürftig
Viersen. Das Thema Armut stand im Mittelpunkt der Kreiskonferenz der Arbeiterwohlfahrt im Süchtelner Josefshaus. Dabei ging es sowohl um Kinderarmut als auch um Armut im Alter. So hatte die Awo die Konferenz ihrer 75 Delegierten aus dem Kreis Viersen auch „Düstere Zukunft“ überschrieben.
Nach Aussage von Kreisgeschäftsführer Bernd Bedronka gelten im Kreis Viersen fast 10.000 Kinder als bedürftig. Bedronka warf der Bundesregierung vor, dass sie mit ihrer Politik die Langzeitarbeitslosen einfach abhänge. Nach seiner Ansicht werde damit eine unsoziale Spaltung immer tiefer getrieben. Das Bildungspaket seine Mogelpackung; es würden Millionen verplempert, ohne dass die Unterstützung bei denen, die es wirklich nötig haben, ankomme.
Fast 250 hauptamtliche Mitarbeiter zählte die Awo im vergangenen Jahr. Die Arbeit werde aber schwieriger, wenn es ab Sommer keine Zivildienstleistenden mehr gebe. „Was danach kommt, weiß keiner“, so Bedronka.
Er kritisierte die Stadt Nettetal, die sich bei der geplanten Erweiterung des Kindergarten Lummerland in Breyell seit einem Jahr nicht bewege. Ein Haus sei gefunden, Kreis- und Landesjugendamt unterstützten die Pläne, doch die Stadt ziehe nicht mit.
Zufriedenstellend sei die Finanzlage der Awo. Verhandelt werde derzeit mit Investoren für drei Seniorenwohnanlagen in Neersen, Tönisberg und Elmpt. Dort soll die Awo den Service übernehmen. mb