80 Seiten Geschichte für das Stadtarchiv
Dokumente aus der Zeit vor der kommunalen Neugliederung hat die Stadt erhalten.
Viersen. Von einem „sonnigen Tag mit einem schönen Geschenk“ sprach Günter Thönnessen am Montagvormittag. Denn im sonnendurchfluteten Dienstzimmer des Viersener Bürgermeisters übergab Hans-Christian Vollert im Auftrag des früheren Oberstadtdirektors Karl-Heinz van Kaldenkerken Unterlagen und Aufzeichnungen an Stadtarchivar Marcus Ewers.
Es handelt sich um insgesamt 80 Seiten aus der Zeit vor der kommunalen Neugliederung in der Stadt Viersen und im ehemaligen Kreis Kempen-Krefeld. Passenderweise ist einer der Themenschwerpunkte in Aufzeichnungen die Festhalle, deren 100-Jähriges derzeit begangen wird.
Vollert, selbst vor seiner Zeit als Landrat in Viersen als Stadtdirektor tätig, sprach von einer „dramatischen Zeit mit viel Musik drin“. Und er sah die „richtige Weichenstellung“, die van Kaldenkerken damals getätigt habe. Im „Spiel um das Zusammenwachsen“ von Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim haben seiner Ansicht nach damals „alle ihre Fäden“ gezogen.
„Viele gute Gespräche sind damals geführt worden“, so Vollert, der seinen Vorgängern bescheinigte, „respektabel“ gearbeitet zu haben. Thönnessen lobte die „politische Streitkultur“, die damals geherrscht habe und die man heute „so nicht mehr kennt.“
Ebenfalls gelobt wurden am Montag die Arbeit von Marcus Ewers und die der im Archiv tätigen Arbeitskreise. Ewers selbst hob die „engagierte Bürgerschaft“ und das „historisch interessierte Publikum“ in ganz Viersen hervor. Abschließend sagte er: „Wir sind dankbar für derartige Unterlagen und Aufzeichnungen. Eine Überlassung ist nicht selbstverständlich.“
Van Kaldenkerken lebt heute in Dresden und ist Anwalt. Er war nicht nur Oberstadtdirektor in Viersen, sondern auch in Bonn. Er war außerdem beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche beruflich im Einsatz und ist Autor vieler Bücher. mb