Ab Juli zunächst keine Stelle für Integration
Die ausscheidende Mitarbeiterin wird aus Kostengründen erst ab Januar ersetzt.
Viersen. Es bleibt dabei: Ab dem 1. Juli wird es zunächst keine Integrationsfachkraft in Viersen geben. Bis Ende Dezember wird die Stelle unbesetzt bleiben. Damit hat die Politik auf Antrag der Grünen einen Kompromiss gefunden zwischen einer einjährigen Wiederbesetzungssperre der frei werdenden Stelle und einer sofortigen Wiederbesetzung.
Im März hatte die Politik gegen die Empfehlung der Verwaltung mehrheitlich beschlossen, die bei frei werdenden Verwaltungsstellen gängige einjährige Wiederbesetzungssperre auch in diesem Fall nicht aufzuheben — zum Missfallen des Integrationsrates, der eine erneute Beschäftigung der Politik mit dem Thema beantragte.
Grund für Wiederbesetzungssperren ist der defizitäre städtische Haushalt. CDU und FDP wollten von der Regelung weiterhin nicht abweichen, die Grünen nur in Form der Sechs-Monats-Variante.
Im Fachbereich müsse es Möglichkeiten geben, die Aufgaben der ausscheidenden Mitarbeiterin auffangen zu können, sagte Martina Maaßen (Grüne). „Ich sehe nicht, dass die Arbeit nicht fortgeführt werden kann.“ SPD und FürVie setzten sich für die nahtlose Fortsetzung der Arbeit ein. Manuel García Limia (SPD) wies auf ein gewachsenes Netzwerk und ein Vertrauensverhältnis zwischen der Mitarbeiterin und den Migranten hin. „Aber die meisten beschäftigen sich nicht mit der Stelle.“ Es werde am falschen Ende gespart. Folgekosten würden nicht bedacht.
Die Auffassung, die Aufgaben könnten von anderen Mitarbeitern aufgefangen werden, verärgerte den Sozialdezernenten Paul Schrömbges: „Sie wissen, wie viele türkischstämmige Menschen hier leben.“ Die ausscheidende Mitarbeiterin sei die einzige, die Türkisch spreche. „Dass man uns auffordert, uns durchzuhangeln, ist nicht mein Verständnis von professioneller Arbeit“, sagte er. „Bestimmte Aufgaben werden für die Zeit der Nichtbesetzung nicht wahrgenommen.“ gran