Anwohner wollen Spielplatz behalten
Fläche soll verkauft und bebaut werden. Die Politik tut sich schwer.
Viersen. Ein Spielplatz sorgt für Unmut: Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, den Kinderspielplatz Gerretsfeld in Helenabrunn zu schließen und das Grundstück als Bauland zu verkaufen. Etwa 180 000 Euro würden in die Stadtkasse gespült. Im Gegenzug könnte auf dem naheliegenden Bolzplatz für etwa 65 000 Euro ein neuer Spielplatz gebaut werden.
Nachdem der Jugendhilfeausschuss einstimmig der Schließung zugestimmt hatte, stand der Spielplatz auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung und -planung — und wird sich bald wieder auf einer Vorlage des Jugendhilfeausschusses befinden. Die Politiker des Planungsausschusses wollten einen Bürgerantrag für den Erhalt des Spielplatzes nicht ablehnen und die Änderung des Bebauungsplans nicht beschließen.
„Die Anwohner stehen zu ihrem Spielplatz und sind bereit, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen“, sagte Anne Kolanus (CDU), die sich für den Erhalt des Spielplatzes einsetzt. Schließlich hätten die Bürger auch aufgrund des Spielplatzes den Wohnort gewählt.
Dass Mitarbeiter der Stadt bei 34 Kontrollbesuchen von Ende Juni bis Mitte September kein einziges Kind auf dem Spielplatz angetroffen haben, wundert Fritz Meies (CDU) nicht: „Das Ding ist kein Spielplatz. Ich würde meine Enkelkinder da nicht spielen lassen“, sagte er. Der Rasen sei zwei Monate nicht geschnitten worden, eine Sandgrube sei mit krummen Brettern befestigt. „Das kann man mir von der Verwaltung nicht als Kinderspielplatz vorgaukeln.“
Für Hans-Willi Pertenbreiter (FürVie) ist der Zustand dieser Fläche und vieler anderer Spielplätze in der Stadt auch Sache der Politik: „Sie waren doch auch dabei und haben die Pflegekosten runtergefahren. Da dürfen Sie sich jetzt nicht beschweren“, sagte er in Richtung CDU.
„Wir wollten nur aufzeigen, dass hier bares Geld liegt“, sagte der Technische Beigeordnete Gerd Zenses und betonte, dass schließlich der zuständige Jugendhilfeausschuss beschlossen habe, den Spielplatz zu schließen. „Wenn Bedarf kommt, würden wir den neuen Spielplatz einrichten.“ Nun muss sich der Jugendhilfeausschuss erneut mit dem Thema befassen. gran