„Arbeiten, wo du wohnst“ Unternehmer macht gegen Pendeln mobil
Niederkrüchten. · David Bergens setzt auf Arbeit vor Ort.
Je mehr Pendler, desto mehr Stau auf den Autobahnen, desto überfüllter auch die Busse und Züge. Das muss nicht sein, dachte sich David-Andreas Bergens, Geschäftsführer der Niederkrüchtener Pix Software GmbH. Sein Unternehmen sucht, wie auch viele andere Firmen im ländlichen Westkreis, händeringend Mitarbeiter. Viele der potenziellen Arbeitskräfte stehen aber jeden Tag im Stau auf dem Weg zum oder vom Job in Düsseldorf, Mönchengladbach oder Krefeld. Bergens will nicht einsehen, dass täglich tausende Menschen zig Kilometer weit pendeln, obwohl vor der Haustür stress- und staufrei erreichbare Arbeitsplätze sind. „Hier draußen gibt es sehr gute Jobs, und keiner weiß es“, sagt er und gründete die Initiative „Arbeiten, wo du wohnst“. Nach Brüggen und Schwalmtal hat sich jetzt auch Niederkrüchten angeschlossen.
Entstanden ist die Idee im Gespräch mit Brüggens Wirtschaftsförderer Guido Schmidt. „Viele Unternehmen, gerade in unserer ländlichen Region, wollen wachsen, können es aber nicht, weil sie keine Fachkräfte finden“, so Schmidt. Die Initiative will eine Plattform bieten, auf der sich Firmen präsentieren und mit Interessenten vernetzen können. Die Website geht noch diesen Monat an den Start.
Wie Bergens im Niederkrüchtener Ausschuss für Wirtschaftsförderung mitteilte, stehen bereits 20 bis 30 Unternehmen in den Startlöchern. Der Ausschuss stimmte mit großer Mehrheit dafür, dass die Gemeinde Niederkrüchten die Initiative unterstützt. Auch in Schwalmtal und Brüggen gab es entsprechende Beschlüsse.
In den nächsten Wochen sollen an markanten Punkten in den drei Gemeinden, vor allem in Autobahnnähe, Banner mit dem Slogan „Arbeiten, wo du wohnst“ aufgestellt werden. Die Aktion, die sich in erster Linie an kleine und mittlere Unternehmen richtet, soll dann im Schneeballsystem wachsen. Und sie soll administrativ schlank bleiben. Unternehmen, die mitmachen möchten, können das kostenfrei und ohne formelle Hürden wie Mitgliedschaften tun. „Das ist eine relativ simple Idee, in der ich aber großes Potenzial sehe“, sagt Bergens. Allein im Westkreis gebe es mindestens 200 Firmen, die Bedarf hätten, schätzt der Niederkrüchtener
Unternehmer. jos