Grüne in Viersen In Viersen sollen zusätzliche Waldflächen entstehen

Viersen. · Grüne können sich auch einen Friedwald vorstellen, zum Beispiel im südlichen Teil des Süchtelner Waldfriedhofs.

 Stürme und Borkenkäfer haben vielen Fichten in Viersen zugesetzt, der Baumbestand in der Stadt ist geschrumpft. Die Grünen schlagen vor, neue Mischwälder anzulegen.

Stürme und Borkenkäfer haben vielen Fichten in Viersen zugesetzt, der Baumbestand in der Stadt ist geschrumpft. Die Grünen schlagen vor, neue Mischwälder anzulegen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Auf städtischen Flächen, die bisher zum Beispiel landwirtschaftlich genutzt werden, sollen Mischwälder angelegt werden: Das schlägt jetzt die Ratsfraktion der Viersener Grünen in einem Antrag an die Stadtverwaltung vor. Diese solle sich außerdem damit befassen, wie die Viersener stärker in den Schutz der Wälder eingebunden werden können – etwa durch Waldpatenschaften.

Die Grünen begründen ihren Antrag damit, dass eine internationale Forschergruppe die effektive Wirksamkeit der Anlage neuer Wälder gegen den Klimawandel wissenschaftlich habe belegen können. Sie verweisen dabei auf eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Fraktionsvorsitzende Martina Maaßen betont: „Nur mit einer möglichst breit angelegten Aktion können wir das Potenzial der Wälder, schädliche Klimagase zu binden, wirklich ausschöpfen.“ Neue Wälder auf bisher anderweitig genutzten Flächen anzulegen, solle im Einklang mit den einschlägigen Bestimmungen des Bundeswaldgesetzes und des Landesforstgesetzes NRW geschehen. Es sei jetzt zu prüfen, „welche Flächen im Eigentum der Stadt dafür infrage kommen und welche Mittel benötigt würden, um dort naturnahe, artenreiche, klimaresiliente Mischwälder neu anzulegen und dauerhaft zu erhalten.“ Dabei solle „wo immer dies möglich ist“ auf Fördermittel zugegriffen werden.

Die Grünen könnten sich Wiederaufforstung und Neubewaldung auch als Bürger-Projekt „Mehr Wald für Viersen“ vorstellen. Dazu Jörg Eirmbter-König, Vertreter der Grünen im Umweltausschuss: „Um die Kosten für den städtischen Haushalt und die Belastung des Personals in Grenzen zu halten, sollten wir auch über die dauerhafte Vergabe von Patenschaften für einzelne Waldparzellen nachdenken.“ So könnten sich etwa Firmen, Privatleute und Vereine entweder finanziell oder mit eigener Arbeitskraft dafür einbringen, dass Setzlinge gekauft, gepflanzt und gewässert würden. „Unsere Fraktion wäre gerne bereit, so eine Patenschaft zu übernehmen.“ Die Grünen schlagen außerdem vor, dass in der Stadt ein sogenannter Hochzeitswald angelegt wird, in dem Brautpaare am Tag ihrer Trauung einen Baum zur Erinnerung pflanzen. Auch die Idee eines Friedwalds, zum Beispiel im südlichen Teil des Süchtelner Waldfriedhofs, bringen sie mit ihrem Antrag ins Spiel. Damit soll sich nun die Politik befassen. naf

(naf)