Jazzfestival Viersen Neue Leiterin übernimmt Jazzfestival
Viersen. · Petra Barabasch arbeitet schon am Programm für das kommende Jahr.
Mit guten Musikern und schlechten Besucherzahlen ist das 33. Jazzfestival zu Ende gegangen. Der Freitagabend mit Curtis Stigers erwies sich als Publikumsmagnet: 1017 verkaufte Karten; 100 mehr als im Vorjahr.
Dem Samstag dagegen scheint ein großer Name als Zugpferd gefehlt zu haben: Trotz guter Leute wie Andreas Martin Hofmeir, Sebastian Manz, Jin Jim und der Premiere des Metropole Orkest mit Donny McCaslin kamen verhaltene 890 Besucher in die gute Stube Viersens. „Ich bin zufrieden. Es war ein entspanntes Festival. Die Atmosphäre am Freitag fand ich sehr schön. 2018 war ein Ausnahmejahr, das man nicht als Maßstab nehmen kann“, sagte Brigitte Baggen zum Abschluss. Dank des Till-Brönner-Bonus’ kamen am Festivalsamstag 2018 rund 1500 Besucher.
Es war auch das schöne Wetter, das die Bilanz des diesjährigen Festivals verhagelte: An diesem schönen Spätsommer-Wochenende zog es die Menschen nicht in die Festhalle. Das bekam man beim Junior’s Jazz Open zu spüren: Nur 530 Besucher sangen und tanzten mit Matze. Im vergangenen Jahr dagegen war der Festivalsonntag total verregnet, Ergebnis: 1250 Besucher. Erschwerend kam bei dem Sonnenschein die Konkurrenz von Outdoor-Veranstaltungen wie dem Kinderstadtfest in Süchteln hinzu. Für Baggen war das Festival die „letzte Amtshandlung“. Seit Juli ist die Kulturamtsleiterin im Ruhestand. Ab jetzt ist die neue Leiterin Petra Barabasch am Zug. „Ich trete in große Fußstapfen. Brigitte Baggen hat das großartig gemacht“, lobt Barabasch.
Für die ersten Acts stehe sie in Verhandlungen. „Ich habe ein hochmotiviertes Team an meiner Seite“, sagt die neue Kulturamtsleiterin, die vorher in der Kulturabteilung der Stadt Düsseldorf gearbeitet hat. Die Professionalität, mit der die Stadt das Jazzfestival ausrichte, sei beeindruckend, sagt Barabasch. Sie hatte das Festival am Wochenende zum ersten Mal besucht. „Die Musikqualität war super, die Rückmeldungen waren durchweg positiv“, sagt Barabasch.
Baggens Weg, das Festival für einen Stilmix zu öffnen, will sie fortsetzen. „Das Crossover geht weiter. Ich halte es für richtig und wichtig, das Festival weiter zu öffen. Es gibt nicht nur gute Klassik-Jazz-Projekte, sondern auch interessantes Crossover mit Weltmusik.“