Aufregung wegen Amok-Drohung an Schule

Ein Jugendlicher drohte einem Mitschüler im Internet Rache an. Zahlreiche Eltern kündigten an, ihre Kinder am Montag nicht zur Schule zu schicken. Nun stellte sich heraus: Die Drohung war nicht ernst gemeint.

Viersen. Für große Unruhe bei Lehrern, Schülern und Eltern hat die Drohung mit einer Amoktat an der Viersener Schule in einem Internetforum gesorgt. Der zunächst unbekannte Verfasser hatte in einem Chatroom einem Mitschüler eine Warnung zukommen lassen: Am Montag solle er nicht zur Schule gehen. Er habe eine Vergeltungstat geplant.

Der Adressat wusste nicht, von wem die Nachricht stammte, und leitete sie zunächst an die Polizei und dann an zahlreiche Mitschüler weiter. Außerdem stellte er sie in ein größeres Internetforum. So ging die Nachricht herum wie ein Lauffeuer und sorgte für große Aufregung in Schüler- und Elternkreisen. Zahlreiche Eltern nahmen Kontakt zur Schulleitung und zur Polizei auf und kündigten an, ihre Kinder am Montag nicht zur Schule schicken zu wollen.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und das besonnene Verhalten der Mutter des Verfassers (16) führten am Sonntagabend zu der Erkenntnis, dass die Drohungen nicht ernst gemeint waren. Der Jugendliche wollte, so gibt er an, mit einem 17-jährigen Freund zusammen seinen Schulkameraden "nur auf den Arm nehmen".

Schulleitung und Kreispolizei kamen zu dem Ergebnis, dass keine Gefährdung vorliegt. Die Schulleitung entschied, dass der Unterricht gestern wie geplant stattfindet. Die Polizei wird trotz fehlender Anhaltpunkte für eine Gefährdung die Sicherheit an der Schule durch verstärkte Präsenz stärken.