Ausbildung: Unterstützung für Behinderte
Die Förderung gehört zu den „wichtigsten Aufgaben“ der Behörde.
Niederrhein. Sebastian (Name geändert) macht gerade eine Ausbildung zum Koch. Für sein Prüfungsmenü zum Abschluss des zweiten Lehrjahres (Kartoffelsuppe mit Geflügelspieß, Wildgulasch mit Rotkohl und Waldbeeren an Mascarponecreme) ist er als drittbester Absolvent seines Ausbildungsjahrgangs am Berufsbildungswerk Niederrhein ausgezeichnet worden.
Das ist deshalb so besonders, weil Sebastian lernbehindert ist. Er hat eine langsamere Auffassungsgabe und Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Darum hätte er vermutlich keine reguläre Ausbildungsstelle gefunden.
Die Reha- und Schwerbehindertenvermittlung der Agentur für Arbeit Krefeld ist auf Fälle wie Sebastian spezialisiert. Hier hat man ihn dabei unterstützt, seinen Berufswunsch zu realisieren. Sein Berater vermittelte ihn an das CJD Niederrhein (Christliches Jugenddorfwerk Deutschland), wo er seine Ausbildung zum Koch absolviert. In dieser Zeit finanziert die Arbeitsagentur die Ausbildungskosten und den Lebensunterhalt.
"Die Förderung von behinderten Menschen ist eine unserer wichtigsten Aufgaben", sagt Peter Ewert, Leiter der Krefelder Arbeitsagentur. "Die Berufsausbildung ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration junger Menschen mit Handicap."
Trotz umfangreicher Aufklärungsarbeit habe die Gesellschaft noch immer ein vorgefasstes Bild von Menschen mit Behinderung, heißt es von der Arbeitsagentur. Der Arbeitsmarkt spiegele diese Vorbehalte wider.
So liegt der Anteil dieser Gruppe an allen Arbeitslosen bei 5,9 Prozent. Dagegen liegt ihr Anteil an der Beschäftigung bei 4,5 Prozent. Und dass, obwohl sich die beruflichen Qualifikationen von behinderten und nicht behinderten Menschen kaum voneinander unterscheiden.