Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz: Kaum Chancen für Fracking
Umstrittene Methode war Thema in Viersener Ausschuss.
Viersen. Für das sogenannte Fracking — eine umstrittene Methode zur Förderung von Erdgas (siehe Info-Kasten) — hat der Viersener Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz nichts übrig: Einstimmig empfahl das Gremium dem Stadtrat, sich an einer Petition der deutschen Anti-Fracking-Initiativen an den Bundestag und die Länderparlamente zu beteiligen.
Außerdem wurde in der Sitzung bekannt, dass im Stadtgebiet kein Fracking zu erwarten ist. Wegen der zahlreichen Wasserschutzgebiete in Dülken und Boisheim sei die Methode nicht genehmigungsfähig, so Volker Wrede vom Geologischen Dienst NRW, der als Experte vor Ort war.
Westlich der Süchtelner Höhen („Viersener Sprung“) sei an Potenzial an Erdgas vorhanden, erklärte Wreden. Das sei das Ergebnis von Probebohrungen im Jahr 1986. Mehrere Gutachten zu Fracking würden auf offene Fragen hinweisen, unter anderem eine mögliche Gefährdung des Grundwassers.
Ob eine Verbindung zwischen den gasführenden Erdschichten in 1000 Metern Tiefe und dem Grundwasser (50 Meter) bestehe, sei offen. Der Geologe wies auch darauf hin, dass zur Zeit alle Aktivitäten in dieser Hinsicht politisch gestoppt seien.
Jörg Dickmanns (SPD) sieht nach eigener Aussage die Gefahr von Erdbeben durch Fracking. „Man hat ein ungutes Gefühl“, sagte Heinz Plöckes, ebenfalls Sozialdemokrat. Erhard Braun von der CDU setzte sich dafür ein, dass die Stadt die „Korbacher Resolution“ gegen das Verfahren unterstützt. „Die Risiken sind nicht abzuschätzen“, so Hans-Willi Pertenbreiter (FürVie). Sein Vorschlag: Zusätzlich zur Resolution solle der Rat jedes Fracking im Stadtgebiet ablehnen. In der Abstimmung fand sein Antrag allerdings keine Mehrheit.