Baugrube lief voll Wasser - Kabeldieb verurteilt
Verurteilter stahl von einer Pumpe das Versorgungskabel.
Viersen. Die hohen Schrottpreise sind immer wieder Motivation für Kriminelle. Es wird nicht nur gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist, sondern auch vieles, was genau das ist. Mit so einem Fall muss sich das Krefelder Amtsgericht befassen.
Ein 52-jähriger Viersener hatte am 12. April 2011 versucht, auf einer Baustelle auf dem Betriebsgelände des Wasserwerks in Tackheide mehrere Meter Kupferkabel zu stehlen. Dafür erhält er jetzt die Quittung: vier Monate Haft auf Bewährung und 100 Stunden gemeinnützige Arbeit.
Vor Gericht war er geständig. In seinem Plädoyer erinnerte der Verteidiger daran, dass ohne das schon frühzeitige Geständnis seines Mandanten bei der Polizei das Vergehen wohl so nicht aufgeklärt worden wäre. Vor allem habe sein Mandant seinen Mittäter schwer belastet. Denn der 52-Jährige handelte nicht allein. Er ließ sich von einem 48-Jährigen zum Tatort fahren, stieg dort über den Bauzaun und schlitzte die Ummantelung des Versorgungskabels für die Baustellenpumpe auf, um an das Kupferkabel zu kommen.
Da er sich gerade dieses Kabel ausgesucht hatte, war der Schaden beträchtlich. Denn ohne funktionierende Pumpe lief die Baugruppe voll Wasser. Die geschädigte Firma bezifferte den Schaden auf rund 20 000 Euro. 25 Meter Kabel hatte der Angeklagte schon auf einem Grünstreifen zur Abholung durch seinen Komplizen deponiert, als er von einem Zeugen gestört wurde und zu fliehen versuchte.
Sein Komplize sitzt nur deswegen nicht neben ihm auf der Anklagebank, weil er bereits anderswo in Haft ist. sp