Feuerwehreinsatz in Viersen Ehemalige Gießerei brennt

Viersen. · Auf dem Gelände einer früheren Eisengießerei in Dülken ist am Montagvormittag eine Lagerhalle in Brand geraten. Die Feuerwehr befand sich in einem Großeinsatz im Kampf gegen die Flammen, die starken Rauch verursachten.

Bei dem Brand entwickelte sich starker Rauch. Die Wehr löschte deshalb von Drehleitern aus.

Foto: Nadine Fischer

Die Feuerwehr wurde gegen 9.50 Uhr informiert. Zunächst war ein Wohnungsbrand gemeldet, doch bei der Anfahrt erkannte der Einsatzleiter aufgrund der starken Rauchentwicklung, dass ein größeres Feuer zu löschen war. Die Leitstelle der Feuerwehr bat Anwohner, Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten. Gegen 13.50 Uhr meldete sie Entwarnung. Rund 70 Feuerwehrleute waren zeitweise im Einsatz. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ermittelt nun.

Neben der Mannschaft der Viersener Hauptwache rückten Einheiten aus Dülken und Boisheim aus, später wurde die Freiwillige Feuerwehr Süchteln nachalarmiert. „Bei der Anfahrt schlugen bereits Flammen 15 bis 20 Meter hoch aus der Industriehalle“, berichtete Feuerwehrchef Frank Kersbaum. Die stillgelegte Halle ist rund 10 mal 30 Meter groß. Das Dach stürzte bereits zehn Minuten nach Ankunft der Wehrleute ein.

In der Nähe der Halle befindet sich eine Gasverteil-Anlage der NEW. Die Wehrleute sicherten diese Anlage sowie eine benachbarte Halle. In das brennende Gebäude konnten die Einsatzkräfte wegen der starken Rauch- und Hitzeentwicklung nicht vordringen; sie bekämpften den Brand von zwei Drehleitern aus. Die Dächer der Nebengebäude wurden durch die starke Hitzeentwicklung deformiert.

Feuerwehrchef Frank Kersbaum ging am Nachmittag davon aus, dass der Brand am Abend endgültig unter Kontrolle sein wird: „Im Dachbereich befinden sich noch Glutnester.“ Die Wehr orderte einen Bagger des Technischen Hilfswerks, um die herabgestürzten Dachteile abtransportieren zu können. „Es wurde auch Gefahrgut entdeckt, das vernünftig entsorgt werden muss“, sagte er.

Niersverband untersucht Löschwasser auf Schadstoffe

Die Leitstelle habe wie in solchen Fällen üblich vorsorglich das Umweltamt des Kreises Viersen informiert. Ein Mitarbeiter des Umweltamtes sah sich vor Ort um. „Es ging darum, das Löschwasser sicher wegzuschaffen, weil darin Schadstoffe sein könnten“, erklärte eine Kreis-Sprecherin. Das Unternehmen Schönmackers habe das Löschwasser abtransportiert, der Niersverband untersuche es jetzt. Wie das Wasser letztendlich entsorgt wird, entscheide dann die Bezirksregierung.

Die 1907 von Wilhelm Güsken gegründete Eisengießerei hatte Ende 2016 ihren Betrieb eingestellt. Im Sommer 2019 beschloss der Viersener Stadtrat, dass auf dem Gelände Wohnbebauung entstehen soll. Die Dornieden-Gruppe möchte dort etwa 50 Häuser bauen. Der Brand habe keinen Einfluss auf die Planung, sagte eine Sprecherin. Die Industriebrache werde voraussichtlich ab Herbst abgerissen.