Buchveröffentlichung: Das Alter als Nachspeise
Einen „Mutmacher“ hat Erich Schützendorf geschrieben.
Kreis Viersen. „Das Alter als Nachspeise — Leicht bis schwer verdauliche Kost für Menschen, die in die Jahre kommen.“ So heißt das neue Buch von Er ich Schützendorf, Autor zahlreicher Bücher rund um das Alter und Leiter des Fachbereichs „Fragen des Älterwerdens“ an der Kreisvolkshochschule. Erschienen ist es im Viersener Iris Kater Verlag.
Erich Schützendorf, der in St. Tönis wohnt, gelingt es, selbst die schwierigsten Fragen zum Altern und die vermeintlich größten Probleme auf eine völlig unaufgeregte Art und Weise und mit viel Humor zu beschreiben und zu kommentieren. Sein Buch sei auf gar keinen Fall als Ratgeber gedacht, betont der Autor. Davon gebe es ja schon mehr als genug.
Vielmehr sei er eine Art Mutmacher und erzähle aus der Ich-Perspektive des Autors, wie man mit Anstand alt werden und seinen Alltag sinnvoll und erfüllend gestalten könne.
„Schneller als Mann und Frau sich versehen haben, sind sie in die Jahre gekommen. Was tun? Man kann das Alter links liegen lassen und einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Man kann das Alter als Gegner ansehen, das durch Fitnessprogramme bekämpft werden muss. Oder man nimmt die Veränderungen wohlwollend ins Visier. Die letzte Variante scheint die bekömmlichste zu sein“ — so heißt es in Schützendorfs Buch. Diese Gelassenheit zieht sich durch die Seiten, die sich mit so problematischen Themen wie Demenz, Starrsinn und der Macht der Alten beschäftigt.
Die bei Schützendorf stets präsente Prise Humor bringt er auch auf den Punkt, wenn er das „Lebensmenü“ beschreibt: „Als besondere Empfehlung: Dessert leichte Wehmut, Muße en masse, Generationensoufflé, süß-saure Einsichten, freie Auswahl am Altersbuffet mit einigen Einschränkungen.“ Man solle sich nicht vor dem Alter fürchten, sondern darauf neugierig sein.
Das Leben beschreibt er in Form einer Treppe, die man hinauf steigt, bis man ganz oben angekommen ist. Dann aber müsse es auch gelingen, Schritt für Schritt wieder einige Stufen hinunter zu gehen, wie dies im Alter notwendig wird, wenn die Einschränkungen nun mal unumgänglich sind.
Sein gerontologisches Fachwissen lässt er in das neue Buch einfließen. Allerdings nicht mit dem erhobenen Ziegefinger, sondern mit dem Verständnis für die Sorgen und Nöte der alten Menschen und dem Appell an Angehörige und Bekannte, sich der Senioren mit Würde, vor allem aber mit viel Verständnis zu widmen.
Erich Schützendorf hat auf die Frage, was ihn beim Älterwerden besonders interessiere, geantwortet: „Wie kann ich in einer alternden Gesellschaft mit Anstand alt werden und worauf muss geachtet werden, damit anständig mit abhängigen alten Menschen umgegangen wird?“ jk