Der richtige Weg im Labyrinth
Viersen beteiligte sich am Welt-Labyrinth-Tag. Der Rotary-Club feierte sein Jubiläum mit einem Spendenlauf.
Viersen. „Gemeinsam ans Ziel“ lautete das Motto. Und getreu dieser Devise gingen gestern 260 Teilnehmer beim Spendenlauf auf den Süchtelner Höhen an den Start. Der Rotary-Club Viersen-Schwalm-Nette feierte damit sein 20-jähriges Bestehen. Er verzichtete auf eine Feier in eigener Sache und organisierte stattdessen den Benefizlauf. „Wir wollten zu unserem Jubiläum anderen Menschen eine Freude bereiten“, sagte Vorsitzender Stefan Berrisch im Gespräch mit der WZ.
Unter der Schirmherrschaft von Landrat Peter Ottmann gingen 260 Läufer im Sportpark Süchtelner Höhen gegen eine Spende an den Start. Darunter auch eine junge Mutter, die samt Kinderwagen auf die Strecke ging. Alle Altersklassen waren vertreten. Zwischen fünf und 15 Kilometer konnten bei strahlender Maisonne auf den Höhen gelaufen werden. Aber auch Tempoläufe zwischen 5:30 und 7:30 Minuten konnten auf der neuen Kunststoffbahn absolviert werden.
Da Viersener Unternehmen bereits im Vorfeld des Spendenlaufs 7000 Euro gespendet hatten und gestern nochmals 3000 Euro hinzukamen, können sich die Viersener Tafel und der Kinderschutzbund Viersen über eine stattliche Spende von 10 000 Euro freuen. Der Lauf soll, so Berrisch, im nächsten Jahr eine Wiederholung erfahren mit Spenden für andere Organisationen.
Sportlich ging es am Samstag auch auf dem neuen Kunstrasenplatz in Helenabrunn zu. Dort fand das Nachwuchsturnier im Jugendfußball um den Wanderpokal der Spar- und Kreditbank statt. Blau-Weiß Concordia hatte es geschafft, den Nachwuchs zahlreicher Bundesligisten von Hamburg bis Augsburg an den Niederrhein zu holen. Rund sieben Stunden lang jagten etwa 300 Jugendfußballer der U 11-Mannschaften auf drei Kleinspielfeldern dem runden Leder hinterher. Rund 1000 Besucher erlebten am Ende den Sieg des MSV Duisburg. Die jungen Kicker bezwangen im Finale Borussia Mönchengladbach mit 2:1.
Nachdem er im vergangenen Jahr förmlich ins Wasser gefallen war, konnte man sich jetzt über den Viersener Labyrinth-Tag freuen. Rund zwei Dutzend Interessierte waren dabei, als am Hohen Busch/Aachener Weg die Kunsthistorikerin Angela Klein-Kohlhaas über die Geschichte und Bedeutung der Labyrinthe referierte. Seit rund 5000 Jahren gibt es sie, als Schutz, als Tanz- oder Meditationsplatz. Zudem konnte man mittelalterlicher Musik lauschen oder Interessantes aus dem Leben von Berta von Suttner oder Albert Schweitzer erfahren. Das Viersener Labyrinth am Aachener Weg bildet übrigens den geografischen Mittelpunkt der Stadt.
In der Stadtmitte selbst hatten sich am Samstag rund ein Dutzend Organisationen und Gruppen auf dem Sparkassenplatz unter dem Motto „Selbstbestimmtes Leben“ eingefunden. Unter dem Leitgedanken „Ich bin entscheidend“ wurden verschiedene Möglichkeiten des selbstbestimmten Lebens von Menschen mit Behinderung vorgestellt. Der Aktionstag wurde gefördert von der Aktion Mensch. „Selbstbestimmt leben bedeutet, das eigene Leben kontrollieren und gestalten zu können und dabei die Wahl zwischen akzeptablen Alternativen zu haben, ohne in die Abhängigkeit von anderen zu geraten“, sagte Karl Boland vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.