Die silberne Stadtplakette für Georg Ettl
Viersen. „Sie sind ein Künstler mit Leib und Seele. Sie haben Viersen als Ihre Stadt begriffen.“ Mit diesen Worten würdigte Bürgermeister Günter Thönnessen das Lebenswerk von Georg Ettl.
Im Stadthaus überreichte er zusammen mit Vize-Bürgermeister Hans-Willy Bouren dem Bildhauer, Maler und Objektkünstler die silberne Stadtplakette.
Vor zahlreichen Freunden und Weggefährten Ettls beschrieb Thönnessen die Verdienste des Künstlers. Er habe mit zahlreichen Kunstwerken Aufmerksamkeit erregt. Der Bürgermeister: „In der grafischen Sammlung der Stadt sind mehrere Blätter von ihm enthalten.“ Auch in seinem Büro und bei ihm zu Hause seien mehrere Werke Ettls zu sehen, so Thönnessen.
„Eine Stadt wäre arm ohne Künstler“, betonte der Bürgermeister. Ettls künstlerisches Schaffen und seine Verbundenheit mit Viersen seien von hohem Wert. Er selbst habe an den Folgen der Hektik gelitten, erklärte der Bürgermeister. Deshalb sei innere Stabilität wichtig. Thönnessen: „Ein I-Phone ist nicht überlebenswichtig.“
Der Stadtrat habe die Verleihung der Stadtplakette in Silber einstimmig beschlossen. „Eine weise Entscheidung“, so Thönnessen. Georg Ettl lebe seit über 30 Jahren in Viersen. Seitdem habe er sich durch seine Kunstwerke einen Namen gemacht.
Der Bürgermeister nannte das Amphitheater des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums (1980), die Gestaltung der Eingangshalle des Viersener Kreishauses (1982), die Wandmalereien in der Pfarrkirche St. Remigius (2003), die Skulptur „Die starke Frau“ am Stadthaus (2004) und die Grafik zum Fest „150 Jahre Viersen“ (2006).
Thönnessen und Bouren überreichten Ettl die Plakette, Anstecknadel und Urkunde. An der Ehrung des Künstlers nahm auch Horst Jansen teil. Der Antiquar sorgte 20 Jahre für die Editionen Ettls. Georg Ettl ist 1940 in der Oberpfalz geboren.
Er verbrachte seine Jugend in Bayern und zog 1959 zu seinem Onkel nach Detroit, wo er eine Ausbildung als Werkzeugmacher und technischer Zeichner absolvierte. Anschließend studierte er Kunst, Literatur und Philosophie.
In Paris übte Ettl von 1966 bis 1973 verschiedene Lehrtätigkeiten aus und wurde Kunstprofessor. 1973 kehrte Ettl nach Deutschland zurück. Er war Kunstlehrer am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium. Aus gesundheitlichen Gründen wohnt der 71-Jährige seit Mai im Altenheim Maria Hilf an der Goetersstraße.