Ein Quartett aus dem Kreis Viersen für Düsseldorf
Wahlnachlese: Die SPD im Kreis Viersen freut sich über das Ende von Schwarz-Gelb, verliert aber beide Mandate im Landtag.
Kreis Viersen. Im neuen Düsseldorfer Landtag wird der Kreis Viersen von vier Abgeordneten vertreten. Das stand tief in der Nacht zum Montag fest, nachdem das vorläufige amtliche Endergebnis endlich vorlag. Danach gehören neben den Wahlkreisgewinnern Christian Weisbrich und Stefan Berger von der CDU Dietmar Brockes (FDP) und Martina Maaßen (Grüne) dem neuen Düsseldorfer Parlament an.
Für Maaßen war es eine Zitterpartie mit glücklichem Ausgang. Sie belegte Platz 23 der Landesreserveliste ihrer Partei. Und letztlich ziehen die Grünen mit 23 Abgeordneten in den neuen Landtag ein. "Ich bin als letzte reingerutscht, ich habe das noch gar nicht richtig realisiert", sagte die Viersenerin am Montag.
In Düsseldorf will sie sich ihren Schwerpunktthemen Arbeitsmarkt und Armutspolitik zuwenden, sich aber auch mehr öffnen für Niederrheinthemen wie Eiserner Rhein, Kiesabbau oder öffentlicher Nahverkehr. Sie hofft, dass es jetzt im Landtag nicht zu einer großen Koalition von SPD und CDU kommt. "Da wäre mir ein Dreier-Bündnis schon lieber."
Nach fünf Jahren Landtag ist für Monika Ruff-Händelkes und Uwe Leuchtenberg das Abgeordnetendasein wieder beendet. Bei Leuchtenberg (Landeslistenplatz 68) war das erwartet worden, für Ruff-Händelkes kam das Aus überraschend. Die SPD hatte sie auf Platz 15 nominiert. Doch während die Landesliste der Sozialdemokraten bis Rang 43 zog, gelangten diesmal nur sechs SPD-Abgeordnete über die Liste ins Parlament.
"Ich freue mich so über das SPD-Ergebnis, da macht mir mein Schicksal nichts aus", sagte Ruff-Händelkes. Sie werde nicht in ein tiefes Loch fallen, sondern jetzt ihr spätes Studium des Sozialmanagements zu Ende bringen. Sie hat das Gefühl, dass es in Düsseldorf auf eine große Koalition hinausläuft.
Enttäuscht zeigte sich einen Tag nach der Wahl Dietmar Brockes. Der Brüggener zieht zwar erneut für die FDP in den Landtag ein, doch sei die Koalition trotz guter Arbeit abgewählt worden. Er befürchtet, dass es nun zu einem rot-rot-grünen Bündnis in Düsseldorf komme.
Wie es im Land weiter gehe, sei völlig offen, sagte CDU-Kreisvorsitzender Marcus Optendrenk. In unruhigen Zeiten sei eigentlich eine stabile Regierung gefragt. "Die Sozialdemokraten sind am Zug", so Optendrenk.
So hat der Kreis Viersen gewählt (Zweitstimmenanteile in Prozent): CDU: 40,8 %, SPD: 27,8 %, Grüne: 11,4 %; FDP: 9,2 %, Linke: 5,0 %, sonstige Parteien: 4,5%.