Es fehlen Lehrstellen
Die Agentur für Arbeit wirbt im Krankenhaus Irmgardis für mehr Ausbildungsplätze.
Süchteln. Die Zahlen sind nicht erfreulich für alle jungen Menschen, die eine Ausbildungsstelle suchen. Im aktuellen Ausbildungsjahr kommen auf 100 Bewerber nur 57 Stellen.
Umso mehr freut sich Ingo Zielonkowsky, Leiter der Arbeitsagentur Krefeld-Kreis Viersen, über jeden Betrieb, der ausbildet. Zusammen mit der Landtagsabgeordneten Martina Maaßen (Grüne) besuchte er gestern das St. Irmgardis-Krankenhaus, das in diesem Jahr wieder eine Ausbildungsstelle zum medizinischen Fachangestellten vergibt.
Dort werden bereits Krankenpfleger sowie Bürokaufleute ausgebildet. „Wir haben Bedarf und gute Erfahrungen damit gemacht, unsere Kräfte selbst auszubilden“, erklärt die Personalleiterin des Krankenhauses, Andrea Fischer. Zum 1. August wird die Stelle angeboten. Noch kann man sich dafür bewerben.
Geeignete Kandidaten zu finden sei nicht immer einfach, so Fischer. Denn die Anforderungen würden immer weiter wachsen. Die medizinischen Fachangestellten müssen sowohl die Arbeit mit den Patienten als auch die Verwaltungsaufgaben übernehmen. In der Gesundheitsbranche spüre man, dass es immer schwieriger werde, Personal zu finden.
Das werde in wenigen Jahren auch das Problem vieler Betriebe im Kreis Viersen sein, sagt Agenturleiter Zielonkowsky. Deshalb müssten die Betriebe mehr ausbilden. Dass das auch ein wichtiger Standort-Faktor für den Kreis Viersen ist, betonte Maaßen: „Ausbilden ist auch ein Stück gesellschaftliche Verantwortung für die Region.“
Gleichzeitig wirbt Zielonkowsky bei den jungen Menschen, dass sie flexibel sind und auch andere Berufe in den Blick nehmen. Dafür biete es sich an, in Praktika Einblick ins Berufsleben zu erhalten. „Wir haben fast 200 verschiedene Ausbildungsberufe im Angebot“, sagt Zielonkowsky.
Dass ein Praktikum bei der Berufswahl sehr hilfreich ist, weiß auch Christina Wesch, die beim Irmgardis-Krankenhaus ein Praktikum absolviert hat und im Sommer die Ausbildung zur Bürokauffrau beginnt.
Wer in diesem Jahr bisher leer ausgegangen ist, dem macht Zielonkowsky Mut und rät, sich bei der Arbeitsagentur zu melden: „Wir können immer noch helfen, für den Herbst einen Einstieg in den Beruf zu realisieren.“