Sparkasse Krefeld Filialschließungen: SPD appelliert an Sparkasse

Viersen · Die Geschäftsstellen an der Löhstraße und im Rahser würden häufig frequentiert.

Die Filiale an der Löhstraße soll im Frühjahr 2020 geschlossen werden.

Foto: Martin Röse

. Die Viersener Sozialdemokraten kritisieren die Pläne der Sparkasse Krefeld, 2020 knapp ein Drittel ihrer Filialen zu schließen. „Der Rückzug aus der Fläche ist falsch und macht die Sparkasse zunehmend zu einer Bank, die sich trotz ihres öffentlichen Auftrags kaum noch von anderen gewinnmaximierenden Banken unterscheidet“, kritisiert der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Jörg Dickmanns. Er erinnert daran, dass die Sparkasse bereits vor fünf Jahren im Stadtgebiet sechs Filialen geschlossen hatte. Innerhalb von sechs Jahren habe die Sparkasse drei Viertel ihres Filialnetzes ausgedünnt.

Vor allem ältere Kunden seien
auf die Filialen angewiesen

Die Sparkasse hatte die Schließungen auch damit begründet, dass viele Kunden ihre Bankgeschäfte online erledigen, statt eine Filiale aufzusuchen. Viele Standorte seien nicht mehr stark frequentiert. Das bezweifelt die SPD bei den Filialen an der Löhstraße und im Rahser. Beide würden von Sparkassenkunden intensiv aufgesucht, die Filiale an der Löhstraße sei mit ihren Öffnungszeiten bis 18.30 Uhr ein Musterbeispiel für Kundenfreundlichkeit, die Geschäftsstelle im Rahser biete besonders der für den Stadtteil typischen, älteren Bevölkerung die wichtige Möglichkeit wohnungsnah ihre Bankgeschäfte mit persönlichem Kontakt zu tätigen. In diesen Geschäftsstellen davon zu sprechen, dass die Mitarbeiter „Däumchen drehen“ würden, sei schon von der Wortwahl her völlig inakzeptabel, meint Dickmanns.

Erstaunt sind die Sozialdemokraten, dass es nicht einmal Pläne seitens der Sparkasse gab, die kundenfreundlichen Öffnungszeiten der Filiale Löhstraße auf die Hauptstelle auszuweiten und Servicepunkte mit SB-Terminals, Geldautomaten oder Kontoauszugsdruckern an den bisherigen Standorten beizubehalten.

Die Sozialdemokraten haben einen Antrag gestellt, in dem sie Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) auffordern, noch einmal intensiv das Gespräch mit der Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse, Birgit Roos, und dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Landrat Andreas Coenen (CDU), zu suchen und auf die Abkehr von den Schließungsplänen zu drängen. „Uns ist bewusst, dass weder die Bürgermeisterin noch wir als Viersener SPD-Fraktion eine Mitentscheidungsmöglichkeit in der Frage haben“, erklärt Dickmanns. „Aber wir hoffen trotzdem, dass Sparkassenvorstand und Verwaltungsrat im Interesse der Sparkasse, ihrer Mitarbeiter und Kunden noch von diesen Plänen Abstand nehmen.“ mrö

(mrö)